Mülheim. Falls die Erzieherinnen streiken, können nur wenige Kinder betreut werden. Bedarfsabfrage bei den Eltern läuft bereits.
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst sieht es nach einem unbefristeten Streik aus. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufgerufen, die bis zum heutigen Dienstag, 5. Mai, auch in Mülheim durchgeführt wird.
Die Stadtverwaltung, die von einem Streik insbesondere als Trägerin von 39 Kindertagesstätten stark betroffen wäre, wartet das Votum nicht ab, sondern bereitet schon die Einrichtung von Notgruppen vor, die aber nur eine „eng begrenzte Anzahl von Kindern“ aufnehmen können. Seit Montag wird in den städtischen Kitas abgefragt, welche Eltern „unumgänglichen Betreuungsbedarf“ haben, also berufstätig oder in der Ausbildung sind. Danach will die Stadt entscheiden, in welchen Einrichtungen Notgruppen angeboten werden können.
Alle Eltern sind ausdrücklich gebeten, nach anderen Betreuungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Ob den Familien im Falle eines längeren Streiks auch Kita-Gebühren erstattet werden können, werde zur Zeit durch das Rechtsamt geprüft, so Stadtsprecher Volker Wiebels.
In der Jugendverwaltung soll es keine Einschränkungen geben
Dass bei entsprechendem Ausgang der Urabstimmung bereits ab Freitag gestreikt werden könnte, wollte Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Henrike Greven nicht bestätigen. Sie betonte aber: „Wir haben in Mülheim gute Erfahrungen damit gemacht, die Eltern frühzeitig zu informieren und nicht von einem Tag auf den anderen. Kommunikation ist uns sehr wichtig.“
Doch auch andere Bereiche wären von einem Streik der Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen betroffen, etwa die beiden städtischen Jugendzentren Café Fox und Café 4 You, der Kommunale Soziale Dienst oder die Jugendgerichtshilfe. Stadtsprecher Volker Wiebels versichert bereits im Vorfeld: „Es wird dadurch in der Jugendverwaltung keine Einschränkung von Dienstleistungen geben.“