Mülheim. Die Ausschreibung fürdie große Anlage in Styrum läuft. Kleinwindanlagen sind für Mülheimer Politiker noch nicht vom Tisch.
Mit den geplanten Windkraftanlagen in der Styrumer Ruhraue ist die Stadt schon ziemlich weit gekommen: Alle Prüfungen sind abgeschlossen, Baurecht geschaffen und die Ausschreibung läuft auch bereits. Noch bis Ende Juni 2015 können sich interessierte Betreiber bewerben, sagte Klaus Beisiegel auf Anfrage. Von „mindestens drei ernsthaften Interessenten“ spricht der Referent des Umweltdezernenten.
Im Styrumer Ruhrbogen sollen insgesamt drei Windkraftanlagen entstehen. Die aktuelle Ausschreibung betrifft die erste auf der Bodendeponie am Kolkerhofweg, die mit einer maximalen Höhe von 180 Metern auf einem 1,8 Hektar großen Grundstück errichtet werden soll.
"Einzige Fläche, wo wir eine Windkraftanlage bauen können"
Der Regionale Flächennutzungsplan weise die Konzentrationszone in Styrum mit drei Windvorrangflächen rechtsverbindlich aus, erinnert Beisiegel. „Dies ist die einzige Fläche auf Mülheimer Stadtgebiet, wo wir eine Windkraftanlage bauen können.“ Die Stadt verfolge das Projekt im Zuge der Energiewende. Kritik zu dem Vorhaben gibt es auf Seiten der Nachbarstadt Oberhausen: Dort werden Störungen für die Anwohner des Stadtteils Oberhausen-Alstaden durch Schlagschatten und Geräuschemissionen befürchtet. Beeinträchtigungen für die Oberhausener seien aber nicht zu erwarten, sagte Klaus Beisiegel.
Bei den geplanten Kleinwindanlagen zur Energieerzeugung auf städtischen Gebäuden scheint es allerdings nicht weiterzugehen, seit das lange geplante Pilotprojekt auf dem Technischen Rathaus, einem Hochhaus, gescheitert ist, weil die Anlage den Funkverkehr der Feuerwehr stören könnte. Das Argument der Verwaltung, Kleinwindanlagen auf normal hohen städtischen Gebäuden seien grundsätzlich nicht wirtschaftlich zu betreiben, lässt die SPD-Fraktion im Stadtrat allerdings nicht gelten: Ihr Beschlussvorschlag aus dem letzten Umweltausschuss, die Verwaltung möge eine Liste möglicher Standorte für Windkraftanlagen vorlegen, wird heute noch einmal im Finanzausschuss behandelt.