Mülheim. Der Mülheimer HNO-Arzt Dr. Slavomir Biedron referiert am Mittwoch beim „DOC-Treff“ über Hörstörungen

Es gibt ja Symptome, die gesteht man sich als Patient nicht so gerne ein. Merkt man doch daran, dass das Lebensalter seinen Tribut fordert. Wenn das Hören nachlässt, man öfter nachfragen muss, was jemand gesagt hat – vor allem, wenn es viele Nebengeräusche gibt – oder wenn man morgens im Bett draußen die Vögel nicht mehr singen hören kann, sollte man den Weg zum Facharzt suchen.

Ein „niederschwelliges“ Angebot macht Betroffenen und Interessierten am morgigen Mittwoch Dr. Slavomir Biedron. Der niedergelassene Hals- Nasen, Ohrenarzt referiert am 25. März, 18 Uhr, beim „DOC-Treff“ in der Ev. Familienbildungsstätte (Scharpenberg 1b) über „Die Therapie des gestörten Hörens.“

„Schwerhörigkeit ist nur ein Symptom für viele Erkrankungen“, erklärt der HNO-Arzt Biedron. Das kann, wie so häufig, die Schwerhörigkeit im Alter sein. Oder eben – nicht selten bei Kindern – ein Fremdkörper im Gehörgang. Manchmal sorgt auch nur zu viel Ohrenschmalz für gedämpftes Hören. Schäden am Mittelohr und chronische Entzündungen dieses Bereichs können ebenfalls das Hörvermögen beeinträchtigen, erläutert Biedron. Bei Spezialfällen, wenn etwa Bereiche im Kopf betroffen sind, die der Facharzt nicht sehen kann, helfen Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) bei der Diagnose.

Jeder Fünfte von therapiebedürftigen Hörstörung betroffen

„Jeder Fünfte ist von einer therapiebedürftigen Hörstörung betroffen“, weiß Dr. Biedron. Viele merken es selbst gar nicht – die Angehörigen dafür aber häufig umso eher. Bei der so genannten Altersschwerhörigkeit ist die Schallempfindung des Innenohrs gestört, erklärt der HNO-Arzt. Hörgeräte können den Hörverlust ausgleichen. Doch: „Nach einer Studie liegt jedes 5. verordnete Hörgerät in der Schublade“, sagt Dr. Biedron, und er weiß auch den Grund. „Es liegt daran, dass das Hörgerät nicht zum Patienten passt, und die Grundeinstellung nicht hundertprozentig ist.“ Als Tipp für die Wahl des richtigen Hörgeräts gibt Dr. Biedron seinen Patienten mit: „Man muss da besonders gut hören, wo man ohne Hörgerät besonders schlecht gehört hat.“ Man solle unbedingt die Ausdauer haben, es so lange zu probieren, bis man mit dem Gerät absolut zufrieden ist, rät er. Vor allem sollte man seinen HNO-Arzt mit dem neuen Hörgerät aufsuchen, damit dieser die Einstellung überprüfen kann.

Der Doc-Treff ist eine regelmäßige Patientenveranstaltung des Netzwerks der niedergelassenen Mülheimer Haus- und Fachärzte. Am Ende des Vortrags beantwortet Dr. Biedron Fragen. Der Eintritt ist frei.