Mülheim. Sie wollen doch nur spielen, schaukeln, rutschen... Immer häufiger erreichen die Politik Beschwerden über Hunde ohne Leine im Bereich von Spielplätzen.

Die Klagen über mit Hundekot verdreckte Spielplätze sind nicht neu. Zuletzt erreichten die CDU jedoch vermehrt Beschwerden über Hunde, die frei im Bereich von Spielplätzen laufen, Kinder anspringen, ihnen Angst machen.

Die Fraktion macht das Montag im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten zum Thema. Deren Sprecher Markus Püll verlangt mehr Kontrollen und kann sich eine Aktionswoche ähnlich des Blitzmarathons vorstellen. Beim Ordnungsamt sieht man jedoch keinen Spielraum für Spielplatzkontrollen.

Bei einem Ortstermin an der Hochfelder Straße hörte die CDU von verschiedenen Zusammenstößen von Kindern und Hunden. „Aber uns erreichen die Beschwerden nicht nur von dort, sondern auch vom Witthausbusch und von der Ruhr“, sagt Markus Püll, CDU-Sprecher im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten. Für ihn ist klar, dass nur hartes Durchgreifen hilft: strenge Kontrollen, Bußgelder. „Mit Verwarnungen erreicht man nichts“, sagt Püll und kritisiert die „träge Verwaltung“. „Da muss endlich etwas geschehen.“ Sein Vorschlag: eine Schwerpunktaktion.

Grundsätzlich kann Bernd Otto sich das vorstellen, aber „dann muss gesagt werden, was wir stattdessen liegen lassen sollen“.

Grünstreife kontrolliert Anleinpflicht

Klammert man die Verkehrsüberwachung aus, hat das Ordnungsamt rund 20 Mitarbeiter im Zentralen Außendienst. Ermittlungen, Brennpunktkontrollen, Veranstaltungsabnahmen gehören u.a. zu ihren Aufgaben; sie stellen den Citydienst und eben die Grünstreife, die die Anleinpflicht kontrolliert und aus zwei Personen besteht. Alleine könnten die kaum eine Aktionswoche stemmen.

Dass die Kontrollquote gering ist, räumt Bernd Otto ein, das sei den zur Verfügung stehenden Ressourcen geschuldet. Fraglich ist für den Ordnungsamtsleiter auch, wo eine solche Schwerpunktaktion überhaupt Sinn mache: „Seit November haben uns nur zwei Beschwerden wegen nicht angeleinter Hunde erreicht.“ Gäbe es eine ihm bekannte Häufung, betont Otto, wäre man vor Ort. Übrigens kommen Hundehalter, die ihre Tiere frei auf Spielplätzen laufen lassen, nie nur mit einer Verwarnung davon. Otto: „Hunde sind auf Spielplätzen generell verboten.“ Werden sie erwischt, gibt es ein Bußgeld vom Umweltamt.