Speldorf. .
Die Rechtslage ist eindeutig: Hunde haben auf Spielplätzen in dieser Stadt nichts zu suchen und nichts zu hinterlassen. Aber die Wirklichkeit auf den Spielplätzen an der Hochfelder Straße zeigt:
„Wir haben bereits häufiger beobachtet, das Hundebesitzer die Anleinpflicht missachten und es zu gefährlichen Situationen mit den spielenden Kindern kommt“, schreiben die beiden Spielplatzpatinnen an die Bezirksvertretung 3.
Vor allem der obere Spielplatz am Waldrand sei davon betroffen. Neben der großen Wiese mit Tischtennisplatte stehe eine Bank. „Viele Hundebesitzer nutzen die Möglichkeit, dort zu sitzen und ihre Hunde auf dem Spielplatz laufen zu lassen“, steht in dem Brief. Auch das Schild mit dem Hinweis „Spielplatzpaten“ und „Hundeverbot“ habe „diese Situation nicht ändern können“. Die Wiese gehöre zum Spielplatz und sei keine Hundekotfläche, auf der deswegen auch Ballspiele unmöglich seien.
Um Klarheit im Speldorfer Spielbereich zu schaffen, setzen die Platzpatinnen auf ein weiteres Gerät auf der Wiese, das Hunde am freien Lauf hindert. Eine Seilbahn sei für die Fläche bestens geeignet.
So einfach ist das Aufbauen einer Seilbahn auf der Wiese am Speldorfer Waldrand jedoch nicht. „Dort haben wir eine Regenwasserversickerungsfläche. Auf dieser dürfen wir keine Spielgeräte aufstellen. Es ist einfach nicht erlaubt“, antwortete Sylvia Waage, Leiterin des Grünmanagements, in der Bezirksvertretung 3. Ihre Kollegen würden dort sonst gern ein Spielgerät installieren. Aber die 17 000 bis 20 000 Euro, die ein Umgestalten des Spielplatzes am Speldorfer Waldrand kosten würde, könne ihre Abteilung nicht locker machen. Für das Entfernen der Bank – wie ebenfalls gewünscht – sei die Forstverwaltung zuständig.
„Als Hundebesitzer muss man wissen, dass Hunde nicht auf Spielplätze gehören und auch an die Leine gehören“, ergänzte Sylvia Waage. Da könnten die Bezirksvertreter und sie nur an den Verstand dieser Leute appellieren.
Mehrere Ortspolitiker berichteten ebenfalls von ihren Erfahrungen mit uneinsichtigen Hundehaltern. Würden sie darauf angesprochen, ihre Hunde an die Leine zu nehmen, reagierten viele harsch, schimpften, zeigte den Vogel oder würden sich gar nicht kümmern. „Wir sollten uns aber nicht abschrecken lassen. Zivilcourage tut auch gut“, ermutigte Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Hüßelbeck, die Mitglieder im Ortsparlament, mit für saubere Spielplätze zu sorgen.