Dümpten. . Ein Dümptener berichtet über seinen Stadtteil. Dr. Roland Chobrok, seit 15 Jahren Politiker, kennt die positiven Entwicklungen. Er weiß aber auch, wo es hakt. Ziele sind unter anderem die Belebung von Oberdümpten oder die Umgestaltung der Mellinghofer Straße.
In Dümpten kennt er beinahe jeden Stein. Hier ist er aufgewachsen, hier lebt er seit fast 40 Jahren, hier war er 15 Jahre lang als Bezirkspolitiker (BV 2) unterwegs, hier leitet er den CDU-Ortsverband. Über seinen Stadtteil kann Dr. Roland Chrobok daher viel erzählen.
Was macht Dümpten aus?
Dr. Roland Chrobok: Die heterogene Bewohnerschaft. Hier gibt es gut-bürgerliche Wohngebiete ebenso wie soziale Brennpunkte. Die Dümptener haben eine hohe soziale Kompetenz, sie kommen gut miteinander aus. Mit dem Hexbachtal haben wir zudem ein schönes Naherholungsgebiet. Und wir haben es auch nicht weit bis ins Stadtzentrum.
Was waren in den letzten 20 Jahren die wichtigsten Themen im Stadtteil?
Dr. Chrobok:Die Verlagerung der Schadstoffannahmestelle, der Bau der Umgehungsstraße – also der Mannesmannallee, die Beruhigung der Mellinghofer Straße, der Bau des Fachmarktzentrums am Heifeskamp. Ein Dauerthema ist der Lärm der A 40, der sich durch das Aufbringen des Flüsterasphaltes ja schon verringert hat.
Was hat sich in Dümpten noch zum Positiven verändert?
Dr. Chrobok: Durch den Bau der Neubausiedlungen an den Straßen Auf dem Bruch bzw. Von-Carnall-Weg im Rahmen des 100-Häuser-Programms sind viele junge Familien in den Stadtteil gezogen. Das Fachmarktzentrum bzw. Gewerbegebiet in Unterdümpten wird gut angenommen, der Sportplatz am Schildberg hat einen Kunstrasenbelag bekommen, und vieles mehr.
Wo gibt es weiterhin Probleme?
Dr. Chrobok: „Baustellen“ bleiben weiterhin zum Beispiel die Mellinghofer Straße und die Nahversorgung, speziell auch in Oberdümpten. Die Überplanung der Mellinghofer ist ein wenig ins Stocken geraten. Wir bräuchten dafür Landesmittel. Die Dümptener sollten dranbleiben und sich dafür einsetzen. Ein weiterer Knackpunkt ist etwa das zu schnelle Fahren auf der Oberheid-straße.
War die Entwicklung des Einkaufszentrums am Heifeskamp richtig?
Dr. Chrobok: Ich finde ja. Für die Dümptener, aber auch für alle anderen Mülheimer. Es wird gut genutzt. Dass es der Innenstadt schadet bzw. geschadet hat, glaube ich nicht. Denn: Stünde das Zentrum woanders, würden die Leute dorthin fahren. Einkaufszentren mit Gratis-Parkplätzen vor der Tür, in denen man schnell einkaufen kann, sind eben gefragt. Die Mülheimer fahren ja auch zum Centro oder zum Rhein Ruhr Zentrum. Durch das Fachmarktzentrum hat die Stadt höhere Gewerbesteuereinnahmen, das ist auch gut.
Sind die Institutionen in Dümpten gut vernetzt?
Dr. Chrobok: Ja. Bürgerverein, Werbegemeinschaft, Schulen, Gemeinden, Sportclubs und andere Vereine kooperieren gut. Das zeigt sich auch beim alljährlichen Dümptener Sommerfest oder dem Aufstellen des Dümptener Bürgerbaums vom Bürgerverein unter Mitwirkung der Schulen. Die Hauptschule im Hexbachtal übrigens führt immer wieder Projekte zur sozialen Weiterentwicklung des Stadtteils durch.
Welche Probleme haben die Dümptener an Sie herangetragen?
Dr. Chrobok: Verkehrsprobleme wie die Raserei auf bestimmten Straßen oder auch Parkprobleme. Es ging um Schulschließungen – etwa an der Gathe-straße. Und oft um Bedenken gegenüber Bebauungsplänen. Kleine Zuschüsse für bestimmte Projekte wie etwa Feste oder den Kauf von Spielgeräten, die wir aus den Verfügungsmitteln der BV 2 geben können, wurden von Vereinen oder Einrichtungen beantragt.
Welche Themen stehen künftig an?
Dr. Chrobok: Die Überplanung der Mellinghofer Straße, die Belebung von Oberdümpten, der Bau des Café del Sol, die weitere Nutzung der Hausmeisterwohnung an der Gathestraße, eine mögliche Umwandlung der Hexbachtal- zur Sekundarschule, die Anpassung des Kanalnetzes, das bei Starkregen überlastet ist.