Mülheim. . Fünf Frauen aus dem Speldorfer Bürger- und Kurverein haben ein transportables Museum geschaffen, das auf Stelen die Wandlung vom Dorf zum modernen Vorort verdeutlicht. In der kommenden Woche wird die Ausstellung in verschiedenen Speldorfer Geschäften und Institutionen eröffnet.
Einst zogen hier die Händler entlang, die auf dem Hellweg unterwegs waren – zu Fuß oder mit ihren Karren. Im finsteren Mittelalter war das, als Speldorf bereits eine wichtige Durchgangsstation war. Schon damals also lag Speldorf strategisch günstig – eben an der wichtigen Handelsstraße Richtung Westfalen. Wissenswertes wie dies und vor allem Informationen über die Entwicklung des einst ländlich geprägten Stadtteils hin zu einem modernen Vorort liefert künftig das Mobile Museum Speldorf, kurz MO-MUS.
Aus der Taufe gehoben haben das Projekt fünf Macherinnen aus dem Kreis des Speldorfer Bürger- und Kurvereins. Ute Möhlig, Claudia Röver, Andrea Koch-Boelter, Gabriele Mohr und Margarete Wietelmann haben sich in die Annalen des Stadtteils begeben und dabei wahre Schätze gehoben.
Historische Aufnahmen
Hervorgegangen war die Idee für eine Ausstellung aus der großen Resonanz auf das Buch „Mülheim-Speldorf in alten Ansichten“. Ute Möhlig erinnert sich an die Reaktionen: „Viele Leute hat das Buch darauf gebracht, selbst mal in Kisten und Kartons nach alten Fotos zu suchen.“ Und natürlich haben auch die fünf ehrenamtlichen Museumskuratorinnen die ein oder andere Klinke geputzt und um historische Lichtbilder aus längst vergangenen Zeiten gebeten.
MO-MUS: Rund drei Monate lang zu besichtigen
Das Mobile Museum Speldorf (MO-MUS) wird am Freitag, 20. März, eröffnet. Dann werden die 16 Stelen enthüllt. Ihre Standort – etwa im Senioren-Park carpe diem, der Schul- und Stadtteilbibliothek Speldorf und in den Schaufenstern von Geschäften, vor allem entlang der Duisburger Straße, sind auf obiger Karte zu finden. Zu sehen bis 30. Juni.
Das Projekt wurde finanziert aus Mitteln der regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbands Rheinland.
„Dabei ist beispielsweise ein Foto zutage gekommen, auf dem drei junge Männer an einer Isetta posieren – Ende der 60er-Jahre war das, auf der Saarner Straße, als die noch nicht ausgebaut war, sondern noch Lehmpiste. Im Hintergrund sieht man noch den Ringofen der alten Ziegelei.“ Aus Schätzen wie diesem haben sie etwas Bleibendes geschaffen – nämlich 16 Stelen, die den Wandel des Stadtteils beleuchten.
Das Mobile Museum Speldorf ist in vier Themenschwerpunkte gegliedert, die auf vier Stelen erläutert werden. Weitere zwölf Stelen bieten innerhalb der Themen „Speldorfer Arbeitswelt“, „Speldorfer Zusammengehörigkeit“, „Speldorfer Gesellschaft“ und „Speldorfer Landschaften“ Informationen. Zu sehen sein werden die Exponate ab kommendem Freitag an vielen Punkten in Speldorf (siehe Info-Kasten und Grafik). So kann man praktisch im Vorbeigehen ein Museum besuchen und etwas über den Stadtteil erfahren. „Gerade die neu Zugezogenen wissen ja nicht viel über Speldorf, dabei gibt es Besonderheiten“, sagt Ute Möhlig, selbst nur „gelernte“ Speldorferin, wie sie es nennt. Das Mobile Museum soll seinem Namen gerecht werden, betonen die Organisatorinnen: „Es haben sich schon Interessierte für die nächste Ausstellungsrunde gemeldet.“