Mülheim. . Der Mülheimer Carsten Braun sammelt, was die Feuerwehrleute beim Einsatz auf dem Kopf tragen. Der 70. Feuerwehrhelm wird schon erwartet.
Carsten Braun weiß noch genau, wie seine Sammelleidenschaft vor vielen Jahren angefangen hat: Vom Onkel bekam er einen Feuerwehr-, vom Opa einen Polizeihelm geschenkt. Als der heute 49-Jährige dann später auf einem Flohmarkt einen zweiten Feuerwehrhelm erstand, war klar, welche Sorte gesammelt wird, schmunzelt er in der Erinnerung. Zu den zwei Helmen gesellten sich im Laufe der Jahre mehr und mehr. Carsten Braun hofft, bald den 70. Feuerwehrhelm zu Hause aufhängen zu können.
Aus Saudi-Arabien soll Nummer 70 über private Kontakte kommen, und dann, sagt Carsten Braun, „habe ich Helme von allen Kontinenten“. Bei seinen Reisen nach Dänemark suchte und fand er dort vor vielen Jahren einen Gleichgesinnten – einen dänischen Feuerwehrmann, der seine Leidenschaft teilte. „So kam das Ganze ins Rollen.“
Man freundete sich an, tauschte und knüpfte Kontakte zu anderen Sammlern. „Dann habe ich irgendwann mal die Bude voll gehabt.“ Seine umfangreiche Sammlung bedeckt inzwischen mehrere Wände seines Hauses auf der Heimaterde.
Helm muss nicht Neuwertig sein
Das, was die Feuerwehrleute aus aller Herren Länder bei ihren gefährlichen Einsätzen schützen soll, ist nicht nur farblich sehr unterschiedlich: Moderne Helme sind meist aus speziellem Kunststoff gefertigt, ältere schon mal aus Aluminium, Stahl, oder auch aus Messing, wie der historische Helm, den einst ein bulgarischer Lebensretter beim Einsatz trug. Ein auffälliges Stück seiner Sammlung ist der traditionelle Helm der amerikanischen Firefighters aus Odessa (Delaware), das Frontschild mit der Nummer 24 ist aus Leder und von Hand gemacht. Oder auch der silbern glänzende Helm aus Luxemburg. Dagegen sieht der helle, fluoreszierende Helm, den die Mülheimer Feuerwehrleute bei der Arbeit tragen, beinahe schon schlicht aus. Aber der ist natürlich durch echte Einsatzspuren veredelt, und hat sicher viel erlebt.
Neuwertig muss der Helm für einen Sammler nicht sein, erklärt Carsten Braun: „Er muss komplett und unbeschädigt sein. Gebrauchsspuren sind ok.“ Heute sucht Carsten Braun, der als Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensiv tätig ist, seine Sammlerstücke gezielt auf Tauschbörsen und im Internet – „auf dem Flohmarkt findet man kaum noch etwas.“ Er hat seine Sammlung katalogisiert, tauscht hier und da auch noch mal einen Helm, und stellt sein Hobby auch auf seiner eigenen Homepage im Netz vor (feuerwehrhelmsammlung.npage.de). Natürlich tauscht er sich auch über das Internet mit anderen Sammlern aus. Was ihm noch fehlt? Feuerwehrhelme aus Malta und Zypern hätte er gern. „Aber das sind dort recht kleine Feuerwehren, das ist schwierig...“
Die Helme zeigt Carsten Braun schon mal beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr – und das nicht nur in Mülheim. Im September lädt er seine Helme ins Auto – „mit 25 ist es voll“ – und fährt zur Mendener Feuerwehr ins Sauerland.