Mülheim. Gebastelt hat Hanna Bain so lange sie denken kann. Seit rund zwei Jahren konzentriert sie ihre kreative Energie auf Papier - vor allem handgemachte Karten stellt sie her, die sie nun auch verkauft.
Angefangen hat sie mit Ausprobieren. Fimo und Salzteig, Weben und Häkeln, auf Seide malen und Tonpapier schneiden – Hanna Bain hat diverse kreative Hobbys getestet. Vor zwei Jahren machte sie dann einen Schnitt und ihre Liebe zum Papier offiziell. Seitdem bastelt sie vor allem Karten – zunächst für den eigenen Gebrauch, seit einiger Zeit verkauft sie ihre handgemachten Kleinkunstwerke und präsentiert sich im Internet mit einem Blog auf www.derpappkarton.de. Dort gibt sie Basteltipps für alle.
Basteln gehört für Hanna Bain von klein auf dazu: „Meine Mutter ist auch eine Kreative und hat mit uns immer gebastelt.“ Als Jugendliche blieb sie kreativ. Doch Basteln ist eben ein weites Feld. Nicht mehr alles ein bisschen machen, sondern eines richtig wollte die gebürtige Hamburgerin, die mit elf Jahren nach Mülheim zog, und legte sich deshalb auf den kreativen Umgang mit Papier fest. Denn das komme ihrem „Hang zum Technischen“ entgegen. „Ich kann am Computer Dinge gestalten, ausdrucken und in meine Arbeiten integrieren.“
20 Minuten höchstens, dann ist eine fertig
Computer und Drucker sind nur zwei ihrer Arbeitswerkzeuge. Ihr Arbeitstisch ist eine kreative Fundgrube: Eine kleine Falz- und Schneidemaschine steht dort, Scheren und Stifte liegen parat und Schachteln mit Materialien; Knöpfe aus dem Fundus der Oma, Bänder, Fäden und und und. All diese Dinge verarbeitet sie in ihren Karten, schneidet (derzeit passend zur Jahreszeit) Sterne, Schneemänner oder Rentiere aus, klebt sie auf die Frontseite der Aufklappkarte, drapiert Schnur darüber. . . „Das eigentliche Basteln geht schnell. Was dauert, ist das Design.“
Dennoch mag der Bastellaie ihr kaum glauben, wenn sie behauptet, keine Geduld zu haben. Auf ihrem Blog gibt sie eine detaillierte Anleitung, wie aus Papier Christbaumkugeln kreiert werden können. Das sieht aufwendig aus. Doch Hanna Bain winkt ab: 20 Minuten höchstens, dann ist eine fertig.
Doch sind und bleiben Grußkarten ihr Hauptaugenmerk. „Karten zu machen war immer schon mein Ding“, berichtet die 32-Jährige und davon, wie gut ihre Werke stets angekommen sind. „Ich habe noch niemanden getroffen, der sich nicht über eine handgemachte Karte gefreut hat.“ Also entschied sie vor rund einem Jahr, nicht mehr nur für den Eigenbedarf zu basteln, sondern ihre Unikate auch zu verkaufen. Auf dem heutigen Nikolausmarkt in Saarn wird sie ihren Stand beispielsweise aufschlagen. Zudem sind ihre Karten in der Kaufbar in der Innenstadt erhältlich. „Das würde ich gerne weiter ausbauen“, sagt Hanna Bain, die hauptberuflich als Englisch-Dozentin an einer Privatschule für Hochbegabte beschäftigt ist. Ein Online-Shop ist derzeit im Aufbau. „Mein Traum ist es, das größer werden zu lassen.“ Sie bastelt daran.