Mülheim. .
Drei ganz unterschiedlichen Unternehmen hat Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der Stadthalle jetzt den Ausbilderpokal der Stadt Mülheim 2015 überreicht.
Die Preisträger Netztechnik Schiffmann, das Bestattungshaus aus dem Siepen und die Oberhausener Kfz-Werkstatt Gossler und Söhne eint die Tatsache, dass sie erfolgreich ausbilden und auch vor jungen Menschen, die Startschwierigkeiten hatten, nicht zurückschrecken. Sie stehen in enger Verbindung zum Mülheimer Ausbildungsservice und zur U 25 Übergangsbegleitung
„Unsere Motivation ist, dass wir aufgrund der dynamischen Unternehmensentwicklung unser Kapital darin sehen, junge Menschen auszubilden“, erklärt Gerald Schiffmann, der bislang alle Auszubildenden der vergangenen 25 Jahre in seinen Betrieb übernommen hat. Es lohne sich, in die jungen Menschen zu investieren, so Schiffmann. „Sie tragen von der ersten Stunde an unsere Unternehmenskultur in sich, erfahren eine hohe Wertschätzung und übernehmen Verantwortung, das zahlt sich aus.“
Beruf der Bestattungsfachkraft meist Tabu
Fahrzeuglackierermeister Benjamin Gossler gibt die Werte, die er von Vater Dieter vermittelt bekommen hat, trotz seines jungen Alters an seine Auszubildenden weiter. „Die Jungs nehmen das an, was ich sage. Ich behandle sie so, als gehörten sie zur Familie“, erklärt der Junior des Oberhausener Familienunternehmens Gossler und Söhne. Ihm gehe es nicht nur um die fachliche Ausbildung, sondern darum, den jungen Menschen zu helfen, erwachsen zu werden. Der ruhige Ausbilder, mit seinen 23 Jahren bereits Meister, Gutachter und Betriebswirt, betreut aktuell sechs Azubis. Einer hat bereits erfolgreich die Ausbildung beendet. Er gibt jungen Menschen gerne eine Chance, wie zum Beispiel Abdulrahim Acu. Dieser hatte sich vom Abschluss der Förderschule weitergekämpft. Nun mache der Azubi sich prima.
Michael aus dem Siepen vom Bestattungshaus aus dem Siepen nimmt die Verantwortung, für qualifizierten Nachwuchs zu sorgen, gerne an. Er weiß: Der Beruf Bestattungsfachkraft ist bei der Berufswahl meist ein Tabu. Er wird nicht müde zu erklären, dass der Beruf dem eines Eventmanagers ähnelt. Selbstverständlich erfordere er besonderes Fingerspitzengefühl. In diesem besonderen Fall hat er den neuen Ausbildungsberuf des Servicefahrers für Bestattungsunternehmen etabliert. Der engagierte Bestatter möchte ein Unternehmen repräsentieren, das für Menschen offen steht. So veranstaltet er Führungen für Schulklassen, ist bei jeder Ausbildungsmesse dabei und im Prüfungsausschuss als Bestattermeister bei der IHK.