Mülheim. . Zurzeit sind Vermessungsfachleute entlang der ehemaligen Straßenban-Trasse an der Zeppelinstraße aktiv, um ein Geländeprofil zu erstellen. Auch die Bushaltestellen sollen im Zuge der Umgestaltung barrierefrei werden.
Emsig sind Vermessungstechniker in ihren orangefarbenen Anoraks derzeit dabei, vom Hauptfriedhof aus die 1,9 Kilometer lange stillgelegte Trasse der Straßenbahn-Linie 104 bis hoch zum Flughafen zu berechnen. „Damit werden die Grundlagen geschaffen für die Planung des Bürgerrad- und Fußweges, der auf der stillgelegten Straßenbahn-Trasse entstehen soll“, erklärt Helmut Voß, der Radbeauftragte der Stadt.
Schon vor gut anderthalb Jahren war die Idee dazu aufgekommen – auch, um eine Alternative für den maroden Fußweg entlang der Zeppelinstraße zu schaffen. Bau und Finanzierung übernimmt Straßen NRW, für das Projekt ist ein entsprechender Antrag gestellt.
Radweg erst nach erreichten Vorgaben
Das bestätigt Frank Hoffmann von der Regionalniederlassung Ruhr bei Straßen NRW. „Die Maßnahme ist gemeldet und im Programm verankert, damit ist der erste Schritt getan.“ Weiter aber habe man diesbezüglich bei Straßen NRW noch nichts von der Stadt Mülheim gehört. Helmut Voß vom städtischen Tiefbauamt sagt dazu: „Unsere Tätigkeit ist im Augenblick eher nach innen gerichtet. Wir nehmen den Bestand auf, um die Planungen konkretisieren zu können.“ Wenn alle nötigen Vorgaben erreicht seien, stellt Voß in Aussicht, dann „kann so ein Radweg aus Sicht des Tiefbaus innerhalb von vier Wochen umgesetzt werden.“
Eigentlich liebäugeln alle Beteiligten damit, die Umsetzung schon in diesem Jahr vermelden zu können. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten. Denn, so Helmut Voß, im gleichen Zuge wie die Umgestaltung der Trasse hin zu einem Rad- und Fußweg müssen die Bushaltestellen entlang der Strecke barrierefrei gestaltet werden. Und das könne unter Umständen länger dauern. Derzeit werde ein Geländeprofil erstellt und auch eine Bodenuntersuchung durchgeführt, um „zu sehen, wie der Radweg sich gestalten könnte“, so Voß.
Es gibt noch bürokratischen Abstimmungsbedarf
Denn dass er kommen soll, der Bürgerradweg, dazu habe man „als Stadt nichts Gegenteiliges gehört“, so Voß. Im vergangenen Jahr gab es noch bürokratischen Abstimmungsbedarf dahin gehend, ob der Flughafenast der Straßenbahnstrecke entwidmet werden müsse oder ob die Strecke weiter ihre Konzession behalten solle.
Bei der dafür zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf ist bislang kein Antrag auf Entwidmung eingegangen, schildert deren Sprecher William Wolfgramm und erklärt: „Das ist aber, anders als bei Strecken der Bundesbahn, bei einer Straßenbahnstrecke auch nicht notwendig.“ Unter dem Stichwort Trassensicherung stehe dem Bürgerradweg aus Sicht der Bezirksregierung nichts entgegen, so der Pressesprecher. Trassensicherung – ein wichtiges Stichwort, denn die (Interims-)Nutzung der Strecke als Radweg beinhalte auch die Option auf eine spätere Wiederinbetriebnahme für den Schienenverkehr – der Radweg muss also keine Sackgasse sein.