Mülheim. . 44 Berufe werden bei „Robis 3015“, der Berufsorientierungsmesse der drei Mülheimer Rotary Clubs, vorgestellt – von Menschen, die sie tatsächlich ausüben.
Wer was werden will, muss wissen, was er werden kann. Möglichkeiten aufzeigen, wollen die drei lokalen Rotary Clubs Mülheim, Schloss-Broich und Uhlenhorst (angehenden) Abiturienten mit ihrer gemeinsamen Ausbildungsmesse Robis – und das authentisch. Rotarier selbst geben dabei in Vorträgen Einblick in ihre Berufe, in Praxis, Ausbildung und Arbeitsalltag. Ergänzt wird das durch Infostände.
Um das Fazit gleich vorwegzunehmen, Jana Sielfangs Botschaft an Gymnasiasten wie Gesamtschüler ist eindeutig und lässt sich knapp zusammenfassen: hingehen! Das sagt die heute 27-Jährige aus eigener Erfahrung, fand sie doch damals – 2006 wird es gewesen sein – selbst ihren Wunschberuf und künftigen Ausbildungsbetrieb im persönlichen Gespräch auf der Messe.
Robis 2015 im Gymnasium Broich
Robis 2015 findet am Samstag, 28. Februar, von 9 bis 12.30 Uhr im Gymnasium Broich, Ritterstraße 21, statt. Die Messe richtet sich vor allem an Mülheimer, die in den kommenden Jahren Abitur machen.
Vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Die Jugendlichen können vor Ort aus 47 Vorträgen drei auswählen.
Viel ausprobiert hatte Jana Sielfang vorher, hatte Praktika in einer Grundschule wie in einer Eventagentur gemacht und sich nirgendwo wohlgefühlt. Auf der Messe der Rotary Clubs traf sie dann Silke Charpentier, Ausbildungsleitung des Unternehmens Turck, und lernte den Ausbildungsberuf Industriekauffrau EU kennen. Der Zusatz ist wichtig, weist er doch auf den „internationalen Aspekt“ der Ausbildung hin, der Jana Sielfang besonders ansprach. „Ich habe am Gymnasium Broich bilinguales Abitur gemacht und konnte während meiner Ausbildung mehrfach nach England“, berichtet die Broicherin, die inzwischen auch den Bachelor-Studiengang Internationales Management abschloss und derzeit ihren Master in Wirtschaftspsychologie macht.
"Rotarier erzählen über ihren Beruf"
Auf der Robis-Messe wählte sie, so wie alle Teilnehmer, drei Vorträge aus. Die Referenten berichten 30 Minuten über ihren Beruf und stellen sich den Fragen der Schüler. „Das hilft, um sich ein Bild zu machen“, sagt Jana Sielfang und rät, sich drei verschiedene Bereiche zu wählen, um Interessen auszuloten.
Gerade der Einblick in die Praxis ist den Organisatoren wichtig. „Die Referate geben praktische Hinweise, wie man in diesen Beruf kommt, was er umfasst, wie er sich anfühlt“, sagt Dr. Dirk Albrecht vom Rotary Club Schloss-Broich. Ulrich Turck vom Rotary Club Mülheim verweist zudem auf „das Wissen, das in den berufserfahrenen Köpfen steckt und weitergegeben werden“ soll. Gerade dadurch will man für die Jugendlichen laut Albrecht „einen Mehrwert schaffen“. Diesmal werden 47 Mitglieder aus den drei Rotary Clubs berichten. Psychologen und Nuklearmediziner sind darunter, Architekten und Ingenieure, Theaterpädagogen und Mediengestalter, Richter und Dolmetscher. Der direkte Kontakt sei gerade im Internetzeit-Alter wichtig, glaubt Jana Sielfang: „Bei der Vielzahl an Informationen wird es immer schwieriger, sich auf eigene Faust ein Bild zu machen.“
Das Konzept der Ausbildungsmesse Robis, die Jugendlichen vor der Berufswahl mit berufserfahrenen Praktikern zusammenbringt, hat sich für die Rotarier bewährt. Es ist seit Jahren unverändert, nur Referenten und Berufe wechselten jährlich. Allerdings, räumt Dr. Dirk Albrecht vom Rotary Club Schloss Broich, ein „hat sich der Grundgedanke ,Rotarier erzählen über ihren Beruf’ erweitert“. Inzwischen kommen auch immer mehr Anbieter von Außen, die ihre Stände aufbauen.
17 Infostände
Die Polizei und die Bundeswehr sind diesmal beispielsweise als Externe dabei, außerdem die Hochschule Ruhr West, die Universitäten Duisburg-Essen und Venlo. „Das Interesse, vor Ort zu sein, steigt“, sagt Ulrich Turck vom Rotary Club Mülheim. Das Organisations-Trio komplettiert Annette Pittnauer vom Rotary Club Uhlenhorst.
Ulrich Turck hat in diesem Jahr bei den Anbietern einen klaren Schwerpunkt ausgemacht: „Das duale Studium ist ein großes Thema.“ Und dann spricht er als Geschäftsführer der Hans Turck GmbH & Co. KG, wenn er anfügt: „Die Kombination aus Praxis und Studium hat sich sehr bewährt. Dann ist nach Ende der Ausbildung nicht alles so Neuland.“ Insgesamt werden 17 Infostände aufgebaut und 44 unterschiedliche Berufe vorgestellt.