Mülheim. Zu weit am Rand des Dorfes liegt den Verantwortlichen die Sparkassen-Filiale in Saarn. Nun wurden neue Räume gefunden: bei Bellscheidt.
Weg vom Dorfrand und mitten rein will die Sparkasse Mülheim mit ihrer Saarner Filiale. Mitte 2016, wenn der Mietvertrag der Räume an der Düsseldorfer Straße 110 ausläuft, soll statt der bisherigen eine neue Filiale 400 Meter weiter eröffnen. Das Mülheimer Geldinstitut will sich damit an ihrem zweitwichtigsten Standort neu positionieren. Zugleich bedeutet das für das Stadtteilzentrum, dass ein alteingesessenes Geschäft teils aufgibt: Die Sparkasse zieht in die Räume von Bellscheidt. Die Familie von der Bey wird nur das Reitsportgeschäft fortführen – das allerdings auf neuer, größerer Verkaufsfläche.
Am Eingang zum Dorf Saarn ist die Sparkasse derzeit untergebracht. Nicht nur deren Lage finden die Verantwortlichen nicht optimal, sondern auch die Bedingungen in der 20 Jahre alten Filiale. „So können wir den Kundenansprüchen nicht mehr genügen“, sagt Sparkassen-Vorstand Ralf Dammeyer und meint das mit Blick auf die Beratung – und auf fehlende Kundenparkplätze. 7000 Privatgirokonten listet die Sparkasse in Saarn – laut Dammeyer entspricht das zehn Prozent aller Mülheimer – sowie 600 Geschäftskonten. In Sachen Kunden und Erträge ist die Filiale nach der Hauptstelle am Berliner Platz damit auf Rang zwei.
Eine Investition von rund zwei Millionen Euro
Zugleich sind in der zweiten Saarner Filiale, jener auf der Kuppe, Kundenfrequenz und Beratungsbedarf gering. Das nehmen die Verantwortlichen zum Anlass, um das sechsköpfige Kuppen-Team und die 14 Mitarbeiter der aktuellen Dorf-Zweigstelle am neuen Standort zusammenzuziehen. Auf der Kuppe bleibt eine Selbstbedienungs-Filiale erhalten, an der Düsseldorfer Straße 75 werden neben SB-Automaten im vorderen Bereich auch Kundenschalter eingebaut. Zudem wird es auf zwei Etagen Beratungsräume geben, die auch Vermögensberater nutzen. Rund zwei Millionen Euro investiert die Sparkasse in den Umbau.
Derzeit gibt es bei Bellscheidt an der Düsseldorfer Straße 75 einen bunten Mix: Neben einem Frischmarkt mit regionalen Produkten, einem Garten- und einem Kleintierbereich ist in dem Gebäudekomplex ein Reitsportgeschäft untergebracht. Nur letzteres wird es nach diesem Sommer noch geben.
Konzentration auf den Reitsport
„Wir dachten schon länger an den Ruhestand“, sagt Inhaber Helmut von der Bey. Zwar, räumt der 69-Jährige ein, hätte er den Frischemarkt gerne weitergeführt, aber als Einzelkämpfer auf dem harten Lebensmittelmarkt könne man nur schwer bestehen. Im Sommer wird er schließen, auch Gartenutensilien und Kleintierprodukte wird es dann nicht mehr geben. „Wir haben uns stattdessen entschlossen, uns auf den Reitsport zu konzentrieren.“ Dazu wird ein Teil des bestehenden Gebäudes abgerissen und auf dem Hof ein neues errichtet. Auf 600 m², verteilt auf zwei Etagen, vergrößert sich Reitsport Bellscheidt dann, Geschäftsführerin bleibt Britta von der Bey. Die Sparkasse will am 1. Oktober mit dem Bau starten, bis dahin will von der Bey in den neuen Räumen sein. „Für uns ist das ein guter Schritt.“