Mülheim. Ein Mülheimer Geschäftsmann erwirbt die ehemalige Engelbertus-Einrichtung mit 47 Appartements.

Das Betreute Wohnen an der Seilerstraße hat einen neuen Eigentümer: Der Mülheimer Geschäftsmann Wilfried Boerboom erwarb die Seniorenimmobilie mit 47 Appartements. Damit endet die Zwangsverwaltung für diese Einrichtung, die 2011 von der Pleite ihres früheren Trägers, der katholischen Engelbertus-Gesellschaften, betroffen war.

Von Seiten der Kanzlei des zuständigen Insolvenzverwalters Axel Schwentker wurde der Verkauf des Objektes auf Anfrage bestätigt. Zudem hieß es: „Die Mietverträge werden übernommen.“

"Normaler Kauf einer Immobilie"

Im August 2014 war das Betreute Wohnen Gegenstand einer Zwangsversteigerung, die jedoch ergebnislos verlief: Mit dem Höchstgebot von 3,55 Mio. Euro zeigte sich die WL-Bank als Hauptgläubigerin nicht zufrieden. Der Gesamtwert des Gebäudekomplexes mit mehreren Grundstücke war laut Gutachten festgesetzt auf 4.311.500 Euro. Boerboom, der das Objekt jetzt im freien Verkauf erwarb, hatte nach eigener Auskunft schon kurz vor dem Versteigerungstermin ernsthaftes Interesse bekundet. Er habe aber noch Zeit und Zahlen benötigt, um das Ganze eingehend zu prüfen.

Hauptberuflich ist Wilfried Boerboom Geschäftsführer der Baumaschinenhandels- und -vertriebsfirma BVS an der Geitlingstraße. Außerdem besitzt er nach eigener Aussage seit über 30 Jahren Wohn- und Gewerbeimmobilien. Den Erwerb des Betreuten Wohnens bezeichnet er als „normalen Kauf einer Immobilie, den ich wirtschaftlich durchgerechnet habe“. Mit Ausnahme von drei Appartements seien alle vermietet.

Die Bewohner zahlen eine Betreuungspauschale für Dienstleistungen wie Hausnotruf, Hausmeisterservice oder Freizeitangebote, die weiterhin von der benachbarten Altenhilfe St. Engelbert erbracht werden. Deren Geschäftsführer Wiegmann bestätigt: „Es wird für die Mieter keinen Bruch geben.“