Mülheim. Gut gelaunt und toll kostümiert feierten rund 200 Jecken mit den Roten Funken im Altenhof ein Karnevalsfest - nicht nur mit Lokalmatadoren. Auch der Nachwuchs wusste zu begeistern.

Wenn Nonne, Mönch und Sträfling fröhlich miteinander feiern, kann das nur eins bedeuten: Es ist Karneval, zum Beispiel am Samstagabend bei der Großen Sitzung der Roten Funken. Rund 200 Jecken, nehmen das Wort Sitzung nicht allzu wörtlich. Immer wieder lassen sie sich von ihren Stühlen holen und klatschen begeistert mit, egal, ob die Minis der Funken am frühen Abend als kleine Küchenfeen („Es ist noch Suppe da“) über die Bühne im Altenhof fegen oder ob sich die jungen Damen aus der Showtanztruppe der Prinzengarde am späten Abend bei ihrer „Amerika“-Show von flotten Büro-Bienen in Cabaret-Girls a la Broadway verwandeln.

Auch bei den klassischen Gardetänzen oder beim Solo des Showmariechens Eslem Ulu als Rokoko-Schönheit springt der Funke über. Man sieht sofort. Die Abteilung Tanzen ist bei den Funken Trumpf. Der Trainerin Martina Ising sei Dank. Die tanzt an diesem Abend mit den Ladykrachern auch selbst auf der acht Meter langen Altenhof-Bühne. Im Mantel und am Krückstock betreten ihre Kolleginnen die Bühne, um sich dann beim Stichwort „Sex Bomb“ (Tom Jones lässt grüßen) sich ihrer Mäntel und Stöcke zu entledigen und eine flotte Tanzshow auf die Bretter zu zaubern, die ihre Zuhörer und Zuschauer in die Disco-Hochzeit der 70er Jahre entführt.

Kindertollitäten aus den Reihen der Roten Funken

Nicht nur Kinderprinzessin Josie Marie, die, ebenso wie die anderen Kindertollitäten aus den Reihen der Roten Funken kommen, schwärmt: „Endlich ist es so weit. Heimspielzeit!“ Auch Gäste, wie der kölsche Imi Uwe Weiler („Wenn das Trömmelchen geht, dann stehen wir alle parat und jeder hat gesagt: Mülheim helau!“) oder die mit „Rocking all over the World“ etwas fetziger aufspielenden Oedingsche Jonges dürfen sich bei der Funkensitzung, wie zu Hause fühlen. Der Applaus und die Forderung nach Zugabe sind ihnen gewiss.

Ob sie nun unter einer Narrenkappe, in Zivil oder als Rotkäppchen und Drache mitfeiern – Mann und Frau wollen sich amüsieren und beherzigen den Rat von Prinz Max und Prinzessin Lisa: „Denkt daran. Helau ist das Zauberwort und treibt so manche Sorgen fort. Singt, lacht und tanzt. Denn darauf brauchen wir noch keine Steuern zu zahlen.“ Auch Silke, Egbert, Roland und Rudolf verlieren ihren Spaß an der Freud nicht, als Charlie Martin sie bzw. ihr Jackett auf die Bühne holt, um sie in seine urkomischen Zaubertricks mit Seilen, Tüchern, Luftballonkreationen und Feuerzeug einzubauen. Alle halten sich an seinen Rat: „Ihr müsst immer nur lachen. Denn das Zaubern macht Spaß.“ Die Lacher auf seiner Seite hat auch der kölsche Landmetzger, als er spottet: „Wenn Reiner Calmund bei mir einkauft, kann ich den Laden nachher zu machen, weil ich dann ausverkauft bin.“