Mülheim. Die Beratungsstelle Donum Vitae ist in neue Räume an der Schloßstraße gezogen. Sie bietet Beratung zu Schwangerschaft, Pränataldiagnostik, Leben mit Kind oder Abbruch an, aber auch Trauerbegleitung.

Wer ungeplant oder gar ungewollt schwanger wird, ist oft erstmal schockiert. Die Beratungsstelle Donum Vitae berät und unterstützt seit 15 Jahren Frauen, die sich in einer solchen Ausnahmesituation befinden. 331 Fälle haben die drei Beraterinnen, die sich 1,25 Stellen teilen, in 2014 bearbeitet. „Dahinter stehen über 800 Gespräche“, berichtet Ulla Höhne. 55 Prozent davon machten die Schwangerschaftskonfliktberatungen, bei denen es um den eventuellen Schwangerschaftsabbruch geht, aus. Bei den übrigen 45 Prozent handelte es sich um Beratungen zu Schwangerschaft und Pränataldiagnostik, um Trauerbegleitungen nach dem Verlust eines Kindes, um sexualpädagogische Präventionsveranstaltungen an Schulen.

„Unsere Fallzahlen werden immer höher“, berichtet Bettina Bubbat-von-Hasseln. Froh sind sie und ihre Kolleginnen daher darüber, dass sie in neue Räume ziehen konnten, die mit rund 100 Quadratmetern mehr Platz für Gespräche im geschützten Rahmen bieten. Die Adresse der Beratungsstelle die gleiche geblieben: Schloßstraße 8-10. Statt in der 6. ist die Beratungsstelle nun in der 3. Etage zu finden.

Organisation, Finanzen und Außenstellen

Träger der Beratungsstelle ist „Frauen beraten - Donum Vitae e.V.“ (ehrenamtlicher Vorstand).

Die Kosten trägt zu 80 % das Land, zu 20 % der Verein selber, der städtische Zuschüsse erhält.

Eine Außenstelle gibt es in Oberhausen, auf Anfrage wird zudem auch im Ev. Krankenhaus Oberhausen beraten.

Immer mehr Themen wurden und werden übrigens an die drei Beraterinnen herangetragen. Hinzugekommen und stark nachgefragt ist zum Beispiel die Beratung und Begleitung bei vorgeburtlichen Untersuchungen.

„Die Pränataldiagnostik hat sich verbessert. Es lässt sich immer genauer feststellen, ob ein Kind behindert sein wird oder nicht. Das ist ein Segen und ein Fluch zugleich“, meint Ulla Höhne. Denn: Es stellt schwangere Frauen vor viele (auch moralische) Fragen: Will ich das wissen?, Was tue ich, wenn der Befund schlecht ausfällt?, Wie kann ich mit einem behinderten Kind leben? Könnte ich mit einem Abbruch zurechtkommen?, usw. „Für eine gute Entscheidung, mit der man selber leben kann, braucht man viele Informationen“, sagt Christina Adlers. Genau die wollen die neutralen Beraterinnen geben und mit den Ratsuchenden ergebnisoffen schauen, welcher Weg für sie der richtige sein kann.

Zusatzausbildungen in punkto Trauerberatung und Pränataldiagnostik haben die Donum Vitae-Damen gemacht, jetzt wollen sie sich fortbilden in Sachen „unerfüllter Kinderwunsch“. Immer wieder wenden sich Frauen auch mit diesem Problem an die Beratungsstelle.