Mülheim-Raadt/Schuir/Altstadt. . Die Barmherzigen Schwestern von der Heiligen Elisabeth, die im St. Marien Hospital Jahrzehnte lang tätig waren, verlassen ihr Kloster an der Stadtgrenze.

Das Kloster der Barmherzigen Schwestern von der Heiligen Elisabeth, idyllisch gelegen in Essen-Schuir an der Stadtgrenze zu Mülheim Raadt, soll verkauft werden. Es ist das Mutterhaus des Ordens, deren Schwestern mit der Stadt Mülheim sehr eng verbunden sind: Die Schwestern sind Jahrzehnte lang im St. Marien-Hospital in der Pflege tätig gewesen. Der Orden war von 1886 bis 1992 im St. Marien-Hospital sogar mit einem eigenen Konvent im Haus vertreten.

Schwester Ingeborg (84) ist noch immer montags bis donnerstags im St. Marien-Hospital in der Seelsorge tätig. Viele Mülheimer kennen die fröhliche Ordensfrau noch von der ehemaligen Neugeborenenstation des Katholischen Krankenhauses in der Altstadt: In 30 Jahren hat Schwester Ingeborg rund 19.000 Babys versorgt, so schätzt sie selbst im Rückblick.

"Da gestaltet sich jeder Weg sehr schwierig"

Für Schwester Ingeborg und ihre 30 Mitschwestern ist das Mutterhaus in Schuir mittlerweile zu groß geworden. Neben der Größe des einst für mehr als 100 Ordensschwestern erbauten Hauses mache den Bewohnerinnen aber auch die abgelegene Lage zu schaffen, sagt Generaloberin Schwester Diethilde Bövingloh. „Wir sind rund fünf Kilometer weit weg von allem, egal ob Supermarkt oder Arzt. Da gestaltet sich jeder Weg sehr schwierig“, erklärt sie. Das gelte erst recht, da der Altersdurchschnitt der Schwestern bei 83 Jahren liege.

„Wir werden mit großer Verantwortung einen Käufer suchen, der das Haus im Sinne der Schwestern weiter betreibt“, betont Generaloberin Schwester Diethilde Bövingloh. Auch für den beauftragten Makler, den erfahrenen Essener Detlef van der Meulen, ist das Kloster ein besonderes Anwesen. Die Immobilie liegt verkehrsgünstig in der Nähe der A 52, aber absolut ruhig, hat einen Traumblick bis weit ins Bergische Land und verfügt über 8400 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche „Das heißt aber nicht, dass man den 1934 bis 1936 erbauten Komplex beispielsweise in Eigentumswohnungen umwandeln oder gar abreißen und durch eine Neubausiedlung ersetzen dürfte“, sagt van der Meulen.

Voraussichtlich 2016 ins Kloster Emmaus ziehen

Voraussichtlich 2016 wollen die verbliebenen Schwestern ihr Mutterhaus mitsamt des weitläufigen Gartens verlassen und ins Kloster Emmaus nach Essen-Schönebeck ziehen, wo eine moderne Unterkunft entstehen soll.

Der Erlös, den der Makler hoffentlich recht bald dank eines interessierten Käufers erzielt, soll den Neubau und auch den weiteren Lebensabend der Nonnen finanzieren helfen.