Mülheim. . Nach zehn Jahren planen und bauen kann das bunte Leben an der Mülheimer Ruhrpromenade beginnen. Mezzomar folgt ein Eiscafé.
Laue italienische Abende an der neuen Ruhrpromenade – darauf warten viele. 2015 soll es soweit sein nach zehn Jahren bauen und planen. Der italienischen Systemgastronomie Mezzomar folgt in den nächsten Tagen das italienische Eiscafé Venezia mit 150 Sitzplätzen auf dem Platz am kleinen Hafen. Erstmals nach längerer Zeit blickt die Wirtschaftsförderung wieder zuversichtlich auf die Innenstadt, wo ein paar Meter weiter an der Schloßstraße mit dem Alex eine Café-Restaurant Lounge eröffnet, ebenfalls mit 200 Außenplätzen. Auch das ist ein möglicher Anziehungspunkt, gerade für jüngere Leute.
Kommt endlich die Wende nach jahrelanger Kritik über Tristesse? Es gibt immer noch Unzufriedenheit, auch jenseits der Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI), die den Wandel von Beginn an für falsch hielten. Die CDU etwa klagt jetzt: „Immer noch wirkt der Ruhrpromenaden-Stadthafenplatz unfertig. Von einem attraktiven Platz, der zu einem längeren Aufenthalt einlädt, ist man noch um einiges entfernt“, so der Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer. Zumindest, das empfiehlt die CDU, sollte an den Platzleuchten entlang der Promenade im Frühjahr Blumenschmuck aufgehängt werden, um die Optik zu verschönern. Dazu soll die Stadtverwaltung die örtlichen Gärtnereien auf ein Sponsoring ansprechen und unter den Anliegern sowie beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement für Paten werben, die sich um die Grünpflege kümmern.
Kritik an Betonwüste
Von manchen Bürgern ertönt nach wie vor die Kritik: Betonwüste! Der FDP-Fraktionsvorsitzende Peter Beitz gibt ihnen Recht. „Auch wenn die Platzgestalter bewusst diese weite Betonfläche gewählt haben – schön ist etwas anderes.“ Und was nicht nur ihm störend auffällt, ist der groß dimensionierte Infokasten auf dem Platz, der oft nicht einmal Inhalt birgt. Nachbesserung hält die FDP für dringend nötig, um ein angenehmes Ambiente zu schaffen. Für viele gehört dazu, dass Wlan angeboten wird, der schnurlose Internet-Zugang. „Das ist eigentlich Standard und wird gerade von jungen Leuten, die sich dort niederlassen, erwartet“, heißt es. Mehr noch: „In diesem Jahr muss endlich der Hafen funktionieren“, sagt Beitz und weiß, dass die Anlage mit dem jetzigen einfachen Standard für Freizeitkapitäne nicht erste Wahl wird.
Klaus Beisiegel, Referent im Bau- und Planungsdezernat, der wie kaum ein anderer Ruhrbania verfolgt und beworben hat, sieht die Promenade in diesem Jahr als lebendige Meile, wo Menschen gerne hinkommen. „Ansätze waren schon zu beobachten“, sagt er. Zu Ruhrbania gehört für ihn auch die Umgestaltung des angrenzenden Rathausmarktes, die im Sommer beginnt, und die Fortführung des Radweges über die Trasse. Auch dafür stehen nun Fördermittel bereit.
Ruhrbania geht weiter: „Wir werden“, sagt Beisiegel, „in diesem Jahr auch damit beginnen, uns Gedanken über die Fortsetzung jenseits der Eisenbahnbrücke zu machen.“ Studenten der Uni Dortmund hatten vor Jahren schon mal Entwürfe geliefert – Wohnen am Wasser mal anders. Sie stießen auf breite Begeisterung.