Mülheim. . Die Bürgerstiftung Mülheim an der Ruhr nimmt 2015 mit ihren Projekten weiter besonders Kinder und Jugendliche in den Blick. Auch ihren Preis vergibt sie wieder.

Jugendförderung ist und bleibt ein Schwerpunkt der Bürgerstiftung Mülheim an der Ruhr. Diesen Überbegriff füllen die Mitglieder vielfältig mit Leben: Kulturelle Bildung ist da ebenso Thema wie Sprachkompetenz. Und natürlich vergibt die Bürgerstiftung in diesem Jahr wieder ihre Preise, mit denen besondere Leistungen junger Mülheimer gewürdigt werden. Die Frist, um Kandidaten vorzuschlagen, läuft übrigens noch bis zum 16. Februar.

Die Bürgerstiftung setzt an beiden Enden an: Bei jenen Jugendlichen, die Unterstützung brauchen, und bei denen, die Erwartungen übertreffen. In diesem Spannungsfeld liegen die Projekte, die Vorsitzender Frank Lenz für 2015 hervorhebt: „Die Förderung von Sprachkompetenz kommt neu hinzu.“ Die Unterstützung von entsprechenden Kursen kann der Beirat sich vorstellen sowie die „Unterstützung von Theater-, Musik-, Lese- und Vorleseveranstaltungen“. Als erste Spende gingen 1500 Euro an die Gesamtschule Saarn, die damit neue Kostüme für die Theateraufführung anschaffte, die am Freitag Premiere feiert. Sturm Ela hatte die Requisite unter Wasser gesetzt.

Engagement im Witthausbusch

Das Wildtiergehege im Witthausbusch beschäftigte die Bürgerstiftung 2014 besonders: Sturm „Ela“ hatte es stark beschädigt. Noch stehen Aufräumarbeiten an, doch hat die Stiftung bereits sechs Tiere (Mufflons und Damwild) für das Gehege.

Eine Boule-Anlage wird bald in der Nähe des ebenfalls betreuten Streichelzoos eröffnet. Außerdem hilft die Stiftung psychisch Kranken, kümmert sich um die Grabstätte von Hermann Lieckfeld und besitzt ein Geschwindigkeitsmessgerät.

Fortgeführt werden in diesem Jahr auch die bewährten Familienkonzerte, die an drei Terminen insgesamt 3000 Kinder samt Eltern in die Stadthalle holen und den Nachwuchs zur Klassik bringen soll.

"Exzellente Jugendliche in dieser Stadt"

Vorsitzender Frank Lenz sagt es mit Überzeugung: „Wir haben exzellente Jugendliche in dieser Stadt.“ Ein bewusstes Statement gegen das Lammentieren über die so oft zitierte Jugend von Heute ist es und Grundidee der mit je 3000 Euro dotierten Preise, die die Bürgerstiftung zum neunten Mal in vier Kategorien vergibt: Zivilcourage, soziales Engagement, besondere Leistungen in den Natur- sowie in den Geisteswissenschaften werden ausgezeichnet.

Hermann Blümer, stellvertretender Vorsitzender, wirbt bei Schulen, Vereinen und Institutionen dafür, dass Erwachsene diese Chance nutzen und Jugendliche vorschlagen: „Für sie ist es ein Zeichen, dass ihre Leistung anerkannt wird.“ Da hat er vor allem den Bereich Zivilcourage im Blick. In den vergangenen Jahren waren die Vorschläge stets sehr spärlich – so dass die Bürgerstiftung sogar die Altersgrenze anhob: Können sonst nur 14- bis 20-Jährige nominiert werden, ist diese Kategorie für alle bis 27 Jahren offen. „Es gibt eine vornehme, aber falsche Zurückhaltung“, sagt Hermann Blümer, der oft mit dem Hinweis abgewiesen wird: Das war doch nichts. Da widerspricht er: Solche positiven Qualitäten seien es wert, gewürdigt zu werden.