Mülheim. . Die Idee, dem ehemaligen Künstlerischen Leiter des Ringlokschuppens den Ruhrpreis zu verleihen, polarisiert weiterhin.
Der jetzt in Hamburg und Dänemark lebende Schauspieler, Autor und Regisseur Burkhard Forstreuter konnte sein erstes Theaterstück „Punk ist not dead“ 2006 im Ringlokschuppen verwirklichen. Auch spätere gemeinsame Projekte und die Zusammenarbeit mit Holger Bergmann hat der Künstler mit langjährigen Wurzeln im Ruhrgebiet in bester Erinnerung behalten.
In einem Brief an Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und Kulturdezernent Ulrich Ernst setzt sich Forstreuter nun für Holger Bergmann ein. Im Zusammenhang mit der drohenden Insolvenz des Ringlokschuppens war Bergmann als Künstlerische Leiter und Mitglied der Geschäftsführung zurück- getreten.
Form der Wertschätzung
„Es ist an der Zeit, eine Form der Wertschätzung für die 20-jährige Kultur- und Kunstarbeit von Holger Bergmann zu setzen“, appelliert Forstreuter an die OB und den Kulturdezernenten. Bergmann habe mit politisch-kritischem Verstand und persönlich „höchstem Einsatz über die Grenzen Mülheims hinaus, aber stets in tiefer Verbundenheit mit Mülheim“ wichtige Impulse gesetzt.
„Persönlich verbinden mich mit Holger Bergmann etliche erfolgreich durchgeführte Theaterprojekte, die ohne sein Wirken so nicht zustande gekommen wären“, so Forstreuter: „Ich würde mir einen gebührenden Abschied für Holger Bergmann, der den Ringlokschuppen über Mülheims Grenzen hinaus zu einem Ort der kulturellen Auseinandersetzung gemacht hat, einen gebührenden Abschied in einem öffentlichen Rahmen wünschen, in dem wir alle Dank sagen könnten.“ Bergmann habe eine Auszeichnung für sein Engagement für die Stadt Mülheim verdient. Als Kandidat für den Ruhrpreis hatten schon andere Kulturfreunde Holger Bergmann ins Spiel gebracht (WAZ berichtete).
Kritikerin: Die „Herren“ zur Verantwortung ziehen
Ein Vorschlag, der nach der knappen Rettung des Ringlokschuppens in der Kulturgemeinde polarisiert. Strikt dagegen ist Iris Blume, die in Leserbriefen mehrfach ihre Meinung gesagt hat. So auch jüngst: „Empörend, mir fehlen die Worte!“ Anstatt dass die „Herren“ zur Verantwortung gezogen würden, „dürfen sie sich nun im neuen Ruhme frönen“, so Iris Blume: „Und zum guten goldenen Ende noch ein Preis!“