Mülheim. . Die Kindertollitäten Prinz Leon Maurice und Prinzessin Josie Marie übernahmen am Sonntag als närrische Nachwuchsregenten die Macht in Mülheim.

Man kann nicht sagen, dass der Kinderkarneval keine Fans hat. Gestern jubelten 450 kleine und große Jecken im Autohaus Extra an der Fritz-Thyssen-Straße den neuen Kindertollitäten zu. „So viele Gäste hatten wir bei dieser Veranstaltung noch nie“, freute sich der Geschäftsführer des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Hans Klingels.

Um 14.30 Uhr war es soweit. Unter den Klängen von „Es war einmal ein treuer Husar“ eskortierten die Musiker der KG Düse und Garden oder Fahnenträger der anderen Karnevalsgesellschaften Leon Maurice I. und Josie Marie I. mit ihren Pagen Jethro und Janna und ihren beiden Adjutanten Chantal Ising und Ulrich Pütz auf die Bühne.

Mit Zepter, Feder und Amtskette ausgestattet

Dort wurden sie von ihren Vorgängern, der Ex-Kinderprinzessin Janina und dem Ex-Kinderprinzen Jason empfangen. Assistiert vom Vizepräsidenten des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp, statteten sie die neuen Nachwuchsregenten, die aus den Reihen der Roten Funken kommen, mit den Insignien ihrer Macht – Zepter, Feder und Amtskette – aus.

Herzliche Glückwünsche für die neuen Kindertollitäten

„Ich freue mich auf 40 tolle Tage mit euch und bin froh, dass wir als großes Prinzenpaar jetzt endlich Verstärkung bekommen“, begrüßte Stadtprinz Max die frisch proklamierten Kindertollitäten in Amt und Würden.

„Nach eurem tollen Auftritt habe ich keine Zweifel daran, dass ihr die besten Botschafter sein werdet, die sich der Mülheimer Karneval wünschen kann“, meinte Bürgermeisterin Margarete Wietelmann.

„Ich wünsche euch viel Erfolg und Freude. Und ich bin sicher, dass ihr in der Session viele Menschen kennen und neue Freunde gewinnen werdet“, betonte Chefkarnevalist Heiner Jansen.

Die Juniorengarde der Roten Funken schenkte den Kindertollitäten nicht nur einen tollen Tanz auf der Bühne, sondern auch köstlich gefüllte Körbe mit Müsli und mehr, „damit ihr genug
Power für eure Auftritte habt“.

Bevor die kleinen Tollitäten im samtroten und gelbgoldenen Ornat ihr Erkennungslied „Helau und Hurra! Wir sind das Kinderprinzenpaar und feiern flott Karneval im Pott“ sangen und dabei eine kesse Tanzshow aufs Parkett zauberten, sagten sie den kleinen und großen Narren im Saal erst mal, wo es bis Aschermittwoch lang geht.

Beschlossen und verkündet

Geht es nach den Paragrafen ihrer Proklamation, so macht der Stadtrat bis Aschermittwoch Pause, wird links der Ruhr ein Spaßbad eröffnet, dürfen Kinder alle Straßen bunt anmalen, müssen alle Grundschulpädagogen an mindestens einem Tag der Fünften Jahreszeit kostümiert unterrichten, müssen alle Grundschulen eine Karnevalsparty organisieren, müssen Oberbürgermeisterin und Bürgermeisterinnen in mindestens einer Kindertagsstätte als Clowns den Nachwuchs zum Lachen bringen, müssen die Komponisten ihres Sessionsliedes (Christian und Herby Hövelmann) dieses beim Kinderkarneval im Forum kostümiert selbst singen, müssen alle Kinder bei Karnevalsveranstaltungen freie Sicht auf die Bühne haben, müssen alle Erwachsenen (so wie die Kinder) mehr lachen, sich grüßen und sich etwas Freundliches sagen. Außerdem muss die aus Mülheim kommende NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (die selbst Mitglied der KG Blau Weiß ist) in Mülheim eine Kinderkarnevalsaktion durchführen.