Elf – wie sollte es auch anders sein – Punkte umfasste die Proklamation des neuen Prinzenpaars, Prinz Max I. und Prinzessin Lisa I., am 11.11. in der Stadthalle. Darin machten sie gleich klar: Wir singen nicht! Dafür wurde im Festsaal mit viel Tanz in die Session gestartet.

Die rheinischen Jecken mussten sich am Elften im Elften warm anziehen. Denn sie gingen zum Sessionsstart auf die Straße. Ihre mölmschen Kollegen zogen sich Dienstagabend schick an und gingen zur Prinzenproklamation in den Festsaal der Stadthalle.

Kurz nach 21 Uhr ergriffen dort die neuen Tollitäten, Prinz Max I. und Prinzessin Lisa I., das Wort. So nahm der heitere Ernst seinen Lauf, als Hofmarschall Wolfgang Durgeloh die elf Paragrafen des närrischen Regierungsprogramms verkündete. Gleich im ersten outeten sich Prinz Max und Prinzessin Lisa als Gesangsmuffel: „Es ist verboten, das Prinzenpaar bei seinen Auftritten zu Gesangseinlagen zu animieren, weil es keine Gewähr für mögliche Hörschäden übernehmen kann.“ Stattdessen zeigte es später eine kleine Tanzshow.

Gut hörte sich dagegen das Ständchen an, das die Narren Prinz Max brachten, der an diesem 11.11. seinen 54. Geburtstag feierte. Mit so einem Geburtsdatum muss man wohl früher oder später Prinz werden. Auch bei Prinzessin Lisa, die wie ihr Prinz karnevalistisch bei der Stadtwache und der KG Blau Weiß zu Hause ist, war die närrische Ambition vorhersehbar, hat sie doch mit ihrem Bruder Thomas Straßmann und ihrem Cousin Heino Passmann gleich Ex-Prinzen in der Verwandtschaft. Mit ihrem Prinz wird sie rund 200 Sessionsauftritte absolvieren.

Pragmatisch gaben sich die Tollitäten im Regierungsprogramm. So verordnen sie allen Jecken eine Grippeschutzimpfung, „damit sie alle fit bleiben und mit uns feiern können“. Außerdem sollen Stadtverordnete und Studenten als Ordner beim Rosenmontagszug aktiv in die Karnevalsfamilie einbezogen werden. „Das ist sehr weitsichtig“, lobte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. Skeptischer reagierte sie auf die Aussicht, an den tollen Tagen ihr Büro für die Tollitäten zu räumen, damit die den Bürgern alle ihre Wünsche erfüllen können. Den ersten Wunsch formulierte Prinz Max gleich selbst: „Alle Baustellen der Stadt sollen fertiggestellt werden, damit diese Forderung nicht immer wieder in der Prinzenproklamation erwähnt werden muss.“ Außerdem will der Prinz, der seinen Lebensunterhalt als Dachdecker verdient, alle Keller und Dachböden in Mülheim ausbauen lassen, um Studenten der Fachhochschule preiswerten Wohnraum zu verschaffen. Neben dem Frohsinn haben die Tollitäten, die nur auf der Bühne ein Paar sind, auch den Familienfrieden ihrer jecken Untertanen im Blick. Deshalb sollen die Herren der Schöpfung während der Fünften Jahreszeit jeweils auf das letzte Bier und die Damen auf das letzte Wort verzichten. Mal sehen, ob das klappt.