Mülheim an der Ruhr. . Beim 25. WAZ-Neujährchen kamen bei strahlendem Sonnenschein bereits über 4100 Euro zusammen. Die Summe kommt den Familienhebammen zugute.
Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres lockten über 500 Mülheimer zum Wasserbahnhof, wo zum nunmehr 25. Mal die Spendenaktion „Jolanthe“ beim Neujährchen der WAZ neu gestartet wurde.
Viele der Besucher begannen das neue Jahr im „Franky’s mit einer guten Tat. 1175 Euro kamen durch den Losverkauf zusammen, zudem 405 Euro durch die amerikanische Versteigerung eines riesigen Präsentkorbs. Stolzer Sieger war der Mülheimer Hans Degen, der aus beruflichen Gründen mittlerweile in Wien lebt. „Am liebsten würde ich aber wieder in Mülheim wohnen“, sagte Degen. Das Team des „Franky’s, das trotz einer anstrengenden Silvesternacht bereits wieder schuftete, stellte für „Jolanthe“ die Einnahmen von 2545 Euro zur Verfügung, so dass am ersten Tag unter dem Strich bereits 4125 Euro zusammenkamen.
Im Mittelpunkt stehen die Mülheimer Familienhebammen
Im Mittelpunkt der diesjährigen Jolanthe-Sammelaktion stehen die Mülheimer Familienhebammen. Die Organisation bietet seit 2012 an der Wallstraße Beratungsgespräche, Untersuchungen von Schwangern und Babys sowie Geburtsvorbereitungskurse an. „Wir kümmern uns vor allem um Personen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf“, erklärte Jennifer Jaque-Rodney. Gemeint sind vor allem junge Eltern, die keine Hilfe von der Familie haben, Frauen aus anderen Kulturen, minderjährige Mütter, sozial isolierte oder psychisch instabile Frauen, Eltern, deren Babys einen besonderen medizinischen Bedarf haben sowie überforderte Männer, die plötzlich eine Vaterrolle ausüben müssen.
Mit Beratungsstellen, Arztpraxen, Behörden und Krankenhäusern sind die Hebammen sehr gut vernetzt. Durch frühen Kontakt zu den werdenden Eltern soll für das Kind ein sicherer Start ins Leben gewährleistet sein. „Mülheim hat starke Seiten und dazu zählen gerade diejenige, die sich für Leute einsetzen, denen es nicht so gut geht“, hob WAZ-Lokalchef Andreas Heinrich das Engagement hervor.
Für die großzügigen Spenden bedankte sich Jennifer Jaque-Rodney auf eine ganz besondere Weise, indem sie mit der Ruhr-River-Jazzband den Klassiker „When the saints go marching in“ sang und dafür begeisterten Applaus des Publikums erntete. „Dafür spielen wir bei der nächsten Geburt im Kreißsaal“, scherzte Manfred Monz vom Mülheimer Jazzclub. „Aber wir bestimmen den Namen – also nicht Chantal oder sowas.“
Kein WAZ Neujährchen ohne Musik. Wie in all den Jahren zuvor sorgte auch diesmal wieder die Jazzband für den musikalischen Start ins neue Jahr, wie es ihn sonst an der Ruhr in dieser Form nirgends gibt.