Mülheim. In das ehemalige Bürogebäude an der Bismarckstraße in Mülheim ziehen in Monaten Mieter ein. Arztpraxis, viel Wärmedämmung und 40 Parkplätze.

Über die Dächer an der Dimbeck oder bis zur Ruhrtalbrücke reicht der Blick von der großzügigen Dachterrasse des ehemaligen Höferhauses an der Bismarckstraße 47. Für diese Weitsicht späterer Bewohner haben die Handwerker in den Räumen gerade keine Zeit. Sie rackern, damit im runderneuerten Haus Bismarck bald 22 Wohnungen unterschiedlicher Größe, drei weitere in einem Anbau und eine Hautarztpraxis samt Kosmetikstudio entstehen. Bis April sind alle Wohnungen komplett bezugsfertig. „Die Ärztinnen ziehen bereits im Februar ein“, sagt Thomas Forstmann.

Er und zwei weitere Investoren stemmen die mehr als vier Millionen Euro für den Kauf und Umbau des einstigen Bürogebäudes. „Aus rund 4300 Quadratmetern Bürofläche schaffen wir jetzt rund 3400 Quadratmeter Wohnraum“, beschreibt Forstmann die Aufgaben der Bauleute. „Wir haben vor allem Wärme- und Lärmdämmung sowie viele neue Leitungen eingebaut, um den Energieverbrauch im Gebäude zu senken. Treppenhaus und Aufzug seien nun schallisoliert.“

Wohnungen sind unterschiedlich geschnitten

Auf jeder Etage erkennt der Besucher nur zwei Türen. Dahinter befindet sich ein kleiner Korridor, von dem jeweils drei Wohnungstüren abgehen. „So haben die Mietparteien ihren abgeschlossenen Zugangsbereich. Besucher laufen nicht ständig an allen Türen vorbei, die Geräusche aus dem Treppenhaus verringern sich“, fügt der Betriebswirt hinzu. Völlig unterschiedlich sind die Wohnungen geschnitten sowie in ihrer Größe. Die Böden bestehen aus echtem Holz oder großen (40 mal 80 Zentimeter) Fliesen in Schieferoptik. So wirken die Räume großzügig.

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Breite Fenster reichen bis zum Fußboden, haben alle elektrisch angetriebene Rollläden und bringen viel Helligkeit in Küche, Wohn- oder Schlafzimmer. Viele Türen führen auf die Balkone. Die bieten in dieser Lage mit rund 24 Quadratemetern mehr Aufenthaltsqualität als eine Bierkastenbreite.

Arztpraxis bekommt eigenen Zugang

An die wichtigen Dinge für die Hausgemeinschaft haben die Geldgeber ebenfalls gedacht. „Neben den Treppen bauen wir kleine Hub-lifte, damit Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer leicht in ihre Wohnungen gelangen“, deutet Thomas Forstmann auf die breiten Stufen des Eingangs. Im Foyer entsteht ein kleiner Raum, „damit man nicht im Regen oder bei Kälte draußen auf sein Taxi warten muss“. Die Arztpraxis bekommt ihren eigenen Zugang neben dem Gebäude.

Die neuen Wohnungen an der Bismarckstraße sind zu mieten. „Ältere Menschen wollen oft keine Eigentumswohnung mehr kaufen, junge Leute wollen sich nicht früh binden“, kennt der Investor den örtlichen Markt. Bis April haben Handwerker im Gebäude noch ei-nen strammen Plan abzuarbeiten.