Mülheim,. Das Geschäft am vierten Adventssamstag lag noch unter Vorjahresniveau. Schuld soll das Wetter sein. Jetzt hoffen die Händler auf die letzten Tagen.

Mit dem Regen fallen die Umsätze am letzten Adventssamstag auf der Schloßstraße, in der Leineweber Straße und den Nebenstraßen. Es sieht aus wie an einem normalen Samstag im Jahr. Im Forum hingegen ist reger Publikumsbetrieb, an der Geschenke-Pack-Station hat sich eine lange Schlange gebildet, das Parkhaus ist voll. Man spürt den Countdown vor dem Fest. „Wir sind noch nicht auf Vorjahresniveau“, klagt Forum-Manager Wolfgang Pins am Nachmittag, aber es sei voll, und das Geschäft laufe gut an. Zwischendurch geht er durchs Haus und sondiert die Lage. „Die Daumen der Händler gehen mehr und mehr in die Höhe“, weiß Pins zu berichten. Die Adventskalender-Aktion der letzten Wochen sei gut angekommen: Wer das Tagesangebot des Adventskalenders erstehe, dürfe den ganzen Tag frei parken.

Der Trend gehe seiner Meinung nach eindeutig dahin, immer kurzfristiger vor dem Fest einzukaufen. Da liege die Hoffnung der Händler schon noch auf den zweieinhalb Tagen vor der Bescherung.

Seine Einschätzung wird von den Händlern bestätigt. Die Medimax-Geschäftsführerin wartet noch auf den großen Ansturm. „Wir haben ja noch bis 20 Uhr geöffnet, jetzt wird es allmählich voller.“ Simone Müsch von Douglas spricht von einem eher verhaltenen Weihnachtsgeschäft. Seit heute seien die Kunden kauffreudiger. „Und die Männer lassen sich immer gerne Zeit und kaufen auf den letzten Drücker“, so die stellvertretende Filialleiterin. In der Weihnachtszeit hätten sie nahezu ein reines Duftgeschäft.

Britta vom Felde von Body und Beach Hertha Oehler ist unterm Strich zufrieden. „Es lief in diesem Jahr ganz unorthodox, weil die Kundenströme schwer vorhersehbar waren“, so vom Felde. Schlafanzüge und Nachthemden gehören zu den klassischen Geschenken, aber auch Dessous werden von den Männern gerne für ihre Frauen gekauft.

Romane und Biografien

Michael Fehst von der Buchhandlung am Löhberg hat einen Stapel Bücher in der Hand, läuft von Kunde zu Kunde, berät und gibt Tipps. „Wir haben sehr viel zu tun“, strahlt der Buchhändler. Romane und Biografien verkauften sich gut – aber das neue Buch von Frau Essers über den Altstadtfriedhof sei der absolute Renner.

Für Hermann-Josef Pogge scheinen der zweite und dritte Dezembersamstag die umsatzstärksten Tage im Weihnachtsgeschäft zu sein. „Am ersten Adventswochenende überlegen die Menschen noch, was sie kaufen. Am vierten Samstag kaufen Kunden, die auf den letzten Moment ihre Geschenke besorgen“, so der Vorsitzender der Werbegemeinschaft Innenstadt.

Pagen tragen Geschenke zum Auto

Die Parkplätze am Rhein-Ruhr-Zentrum sind voll, und die Menschen laufen bepackt mit Tüten zu ihren Wagen. Es wird gekauft in einem der größten Einkaufszentren der Region. „Wir erwarten Montag und Dienstag noch starke Tage und sind zufrieden mit der Frequenz und den Umsätzen“, sagt Sascha Schönherr, Geschäftsführer im Rhein-Ruhr-Zentrum.

Der Trend sei, dass sich das Weihnachtsgeschäft immer näher an die Festtage verlagere. So helfen noch Ratlosen bei der Antwort auf die Frage „Was soll ich schenken?“ eine Geschenke-App und eine Hostess, die unter der großen Kuppel Tipps gibt und Präsent-Vorschläge macht. „Wir haben“, berichtet Schönherr, „vorher Trend-Scouts durch das Zentrum geschickt und haben fragen lassen: „Was können Sie den Kunden empfehlen?“ Mit diesen und vielen anderen Informationen wurde die App befüllt, die der Kunde an vier iPad-Stationen nutzen kann.

Als weiteren Service habe man an den Samstagen jeweils zwei Pagen an allen Eingänge postiert, die den Kunden kostenlos helfen, ihre Einkäufe zum Auto zu tragen. Ein Pianist sorgte ebenfalls an den Samstagen zudem für etwas Entschleunigung.