Mülheim. . Entgegen ihrer Ankündigung hat die Stadt Mülheim dem Investor für den Umbau des Speldorfer Depots noch kein grünes Licht gegeben. Dabei drängt die Zeit.
Die langjährige Hängepartie um die Zukunft des Speldorfer Depots hat nicht, wie angekündigt, mit einer Baugenehmigung Ende November ein Ende genommen. Noch hat die Stadt dem Investor Ten Brinke kein grünes Licht gegeben, das Denkmal so umzubauen und zu sanieren, dass sich neben der Sparkassen-Filiale ein Rewe-Markt samt Bistro ansiedeln können. Dabei hat der Investor Zeitdruck.
Wie Felix Blasch, Leiter der Abteilung Bauleitplanung im städtischen Planungsamt, am Mittwoch auf Anfrage bestätigte, hängt die für Ende November angekündigte Baugenehmigung doch weiter in der Luft. Die meisten Punkte seien geklärt, so Blasch, zurzeit liefen aber noch Abstimmungen zwischen Stadt und Investor „zum Thema Brandschutz“. Genauere Angaben zu den noch nicht gelösten Streitfragen machten gestern weder Blasch noch ein Vertreter von Ten Brinke. „Nach derzeitigem Stand der Dinge gehe ich davon aus, dass das Bauantragsverfahren im Laufe des 1. Quartals 2015 abgeschlossen werden kann“, ließ Blasch nur wissen.
Investor muss Fristverlängerung bei Cerberus aushandeln
Für Ten Brinke ist so eine knifflige Situation entstanden. Der für Rewe tätige Projektentwickler hat sich das Depot beim aktuellen Eigentümer, dem US-Investmentfonds Cerberus, nur bis Jahresende mit einem Vorkaufsrecht belegen lassen. Jetzt muss nachverhandelt werden, damit der endgültige Kauf auch dann noch möglich ist, wenn die Baugenehmigung erteilt ist. „Wir arbeiten fieberhaft daran“, heißt es aus der niederländischen Zentrale von Ten Brinke.
Frischemarkt mit 1700 Quadratmetern
Rewe plant einen Frischemarkt mit 1700 m2 Verkaufsfläche. Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Depots, wo zuletzt ein italienischer Gastronomiebetrieb ansässig war, soll in Teilen zum Bistro mit kalten und warmen Backwaren umgebaut werden.
130 Parkplätze sollen zur Verfügung stehen, eine zusätzliche Zufahrt ist an der Karlsruher Straße geplant.
Mit der Stadt sei derweil in Bezug auf Denkmal- und Brandschutz noch „um ein paar Dinge zu ringen“. Bislang ist unklar geblieben, welche Eingeständnisse der Denkmalschutz für das alte Straßenbahndepot machen soll – um das Bauprojekt zu ermöglichen, das als belebendes Element für die Stadtteilentwicklung angesehen wird.
Ob Ten Brinke seine ursprünglichen Zeitplan umsetzen wird, noch im 1. Quartal des neuen Jahres mit dem Umbau des Depots zu beginnen, steht noch in den Sternen. Ten Brinke kündigte an, dass hierzu weiter Gespräche mit Rewe zu führen seien. Schließlich sei bekannt, dass die Supermarktkette auch noch auf einen Bescheid zum Bauantrag für einen Markt an der Düsseldorfer Straße warte. . .