Mülheim an der Ruhr. . Der Entwidmungsgottesdienst im Gotteshaus am Humboldthain stand unter dem Motto „Mein Platz in der Gemeinde – zwischen Himmel und Erde“.

Am 2. Adventssonntag hieß es Abschied nehmen von der Friedenskirche am Humboldt­hain – zum Jahresende wird die Evangelische Gemeinde Heißen die Kirche als Gottesdienststätte schließen. Der Entwidmungsgottesdienst stand unter dem Motto „Mein Platz in der Gemeinde – zwischen Himmel und Erde“. Künstlerisch gestaltete Stühle spielten eine besondere Rolle. Mit Künstler Alfred Dade hatten sich Gemeindemitglieder Gedanken gemacht über ihren bisherigen und den zukünftigen „Platz in der Gemeinde“.

Um die Gemeindefinanzen solide zu halten, hatte das Presbyterium der Gemeinde bereits 2013 entschieden, sich von der Kirche zu trennen. Pressereferentin Annika Lante: „Man sah sich konfrontiert mit zurückgehenden Gemeindemitgliederzahlen – aktuell 6600, vor zehn Jahren 7500 – und langfristig sinkenden Kirchensteuereinnahmen.“

Gruppen, die sich bislang in der Friedenskirche trafen, wechseln nun in die Kirchen und Häuser der Evangelischen Kirchengemeinde Heißen an der Gnadenkirche am Heißener Markt und an der Erlöserkirche am Sunderplatz. „Trotzdem ist es traurig, dass ein wichtiger Teil Heißener Gemeindegeschichte zu Ende geht. Viele Menschen müssen ihre lieb gewonnene kirchliche Heimat zu Gunsten neuer Orte eintauschen“, so Pfarrer Wolfgang Sickinger.

Gemeinsam auf die Suche nach neuen Plätzen

Die Kreativ-Aktion „Mein Platz in der Gemeinde – zwischen Himmel und Erde“ war ein erster Schritt in diese Richtung. Für Pfarrerin Anja Collenberg ein Hoffnungszeichen: „Die Menschen, die an dem Projekt teilgenommen haben, haben sich auf den Weg gemacht. Sie geben Hoffnung, dass mit dem Ende auch etwas Neues beginnt: Dass man sich gemeinsam auf die Suche macht nach neuen Plätzen, neuen Formen gemeinsamen Lebens und Glaubens.“