Heißen. .

Wie berichtet, gibt die Evangelische Kirchengemeinde Heißen die Friedenskirche am Humboldt­hain aus Kostengründen auf. Aus demselben Grund wird das Familienzentrum an der Kleiststraße zum Sunderplatz verlegt und das alte Pfarrhaus neben der Gnadenkirche abgerissen und durch ein neues Mietshaus ersetzt, das Mieteinnahmen in die Gemeindekasse fließen lassen soll. Das Presbyterium begründet den Schritt damit, dass die Gemeindemitglieder weniger werden und deshalb die Einnahmeentwicklung bei den Kirchensteuern rückläufig sei. Dabei gelte der Grundsatz, eher auf Gebäude zu verzichten als Mitarbeiter entlassen zu müssen. Der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Heißen, Wolfgang Sickinger, der auch Vorsitzender des Presbyteriums ist, erklärte zu der Entscheidung: Eine von Fachleuten erstellte Gebäudestrukturanalyse hat ergeben, dass von den vorhandenen drei Kirchen zwei unter Denkmalschutz bzw. in einem denkmalgeschützten Bereich stehen und somit kaum aufgegeben werden können – die Gnadenkirche als älteste Kirche in Heißen und die Erlöserkirche in der Siedlung „Heimaterde“. Aus diesen baurechtlichen Gründen könne also nur die Friedenskirche mit dem Gemeindehaus abgegeben werden. Die Gemeinde reagierte auf den Entschluss geschockt. Der langjährige Pfarrer Michael Manz ist ebenso betrübt über die Aufgabe „seiner Friedenskirche“, sieht aber in seinem jetzt vollzogenen Wechsel in die Styrumer Lukasgemeinde einen Vorteil: „So muss ich die Friedenskirche zumindest nicht mehr abwickeln.“