Mülheim. . Fado ist Portugal pur: Diese leidenschaftlich-wehmütige Musik ist vorwiegend in Lissabon und Coimbra beheimatet. Ana Moura ist eine junge, moderne Interpretin des Fado. Nun trat sie bei den Klanglandschaften in der Mülheimer Stadthalle auf.

Wenn Wörter wie Saudade, Tristeza, Amor oder Beijo (Sehnsucht, Traurigkeit, Liebe, Kuss) erklingen, geht es ganz sicher um Fado, die leidenschaftlich-wehmütige Musik aus Portugal. Ana Moura ist eine der jungen, modernem Interpretinnen des Fado. Die 35-jährige Portugiesin gastierte nun mit ihren fünf virtuosen Musikern in der Stadthalle und sorgte für Gänsehaut-Gefühle.

Ana Mouras Auftritt stellte den gelungenen Auftakt der mittlerweile achten Klanglandschaften-Reihe dar – der Schwerpunkt der bis Mai 2015 monatlich im Theater an der Ruhr stattfindenden Konzerte liegt auf der Musik des nördlichen Mittelmeerraums.

Folklore aus dem Norden Portugals

So begann der Abend, vom WDR 3 live übertragen, pünktlich um 20.06 Uhr mit klassischen Fado-Stücken von Mouras bereits sechstem Album „Desfado“, auf dem sie über den Fado hinausgeht, der vorwiegend in Lissabon und Coimbra beheimatet ist, und weitere Musikgenres präsentiert: beschwingte Folklore aus dem Norden Portugals zum Mitklatschen oder englische Jazz-Nummern.

Für Begeisterung sorgte ihre Version des Rolling Stones-Hits „No Expectations“, die sie 2007 bereits mit Mick Jagger gemeinsam gesungen hat. Auch mit Prince oder Herbie Hancock hat die vielseitige Künstlerin gearbeitet. Ihre Musiker an Keyboard, Gitarre, Bass, Portugiesischer Gitarre (herausragend!) und am Schlagwerk, das mit etlichen traditionellen Instrumenten bestückt eine Besonderheit darstellte, bekamen reichlich Gelegenheit, ihr Können in atemberaubenden Soli zu zeigen.

Die mal samtene, mal rauchige Altstimme der preisgekrönten Fado-Sängerin Ana Moura bezauberte das Publikum durchweg. Ihr ganzer Auftritt, ihre großen Gesten und liebenswürdigen Ansagen sorgten für Begeisterung, vor allem bei der großen portugiesischen Fangemeinde im Saal. Nach einigen Zugaben applaudierte das Publikum schließlich stehend.