Mülheim. Anwohner organisierten Nachbarschaftstreffen im kleinen Park am Dickswall und warben um weitere „Kümmerer“. Etliche Mülheimer Bürger greifen ehrenamtlich zu Hacke und Schüppe. Die Mülheimer Klimainitiative unterstützt das bürgerliche Engagement.

Liegestühle luden mitten im November zum Verweilen im Park ­Dickswall/Kämpchenstraße ein – der milde Herbst machte es möglich. Und Ute Westphal und Sarah Brands, zwei Anwohnerinnen aus dem Viertel, die, unterstützt von weiteren Nachbarn, am Freitag Getränke und Gebäck anboten. Dazu ließen sich Passanten und Anwohner gern einladen.

Der kleine städtische Park mit Sitzmöglichkeiten und Deko-Elementen entstand im Sommer 2013 nach den langwierigen Bauarbeiten in der Kämpchenstraße auf 650 Quadratmetern. Eine grüne Oase zwischen den Häuserschluchten. Schon zuvor hatte sich Ute Westphal in der alten Grünanlage um ein Hochbeet gekümmert, im neuen Park schaut sie gemeinsam mit Sarah Brands nach dem Rechten und sammelt Müll ein.

"Gemeinschaftsgarten Oase Unperfekt"

„Die Nachbarn wollen uns auch unterstützen“, berichtet Frau Westphal vom Ergebnis des Park-Treffs, zu dem die Frauen auch Susanne Dickel von der Mülheimer Initiative für Klimaschutz e.V. eingeladen hatten. Die Klimainitiative unterstützt Bürger, die sich ehrenamtlich um Mülheims Grün kümmern möchten. Mit Rat und Tat von Gärtnerhand, aber auch mit praktischen Tipps. Die Klimainitiative fördert die Biologische Vielfalt in der Stadt; ein Ziel, dass sich die Stadt auch auf die Fahnen geschrieben hat, die schon vor einigen Jahren dem „Bündnis für Biologische Vielfalt“ beigetreten ist.

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Mehrere kleinere Pflanzflächen in der Stadt betreut die Klimainitiative in Absprache mit dem Amt für Grünflächenmanagement – „um eine Lanze zu brechen für Dauerbepflanzung und für blühende Pflanzen“, sagt Susanne Dickel. Die Außenkästen der VHS gehören dazu, die Kübel am ehemaligen Kaufhof, das Beet vor der Dezentrale an der Leineweber Straße oder auch der Museumshof.

Das geschieht mit Bürgerbeteiligung wie auf der Brachfläche an der Oberhausener Straße in Styrum, wo der „Gemeinschaftsgarten Oase Unperfekt“ entstehen soll. Wie berichtet, wird das von der Klimainitiative gepachtete Gelände nahe der A 40 in Parzellen unterteilt und an Bürger und eine Kita weiterverpachtet. Auch der „Interkulturelle Garten“ in Eppinghofen an der Vereinstraße, wegen Bauarbeiten stillgelegt, soll im Frühjahr wieder bewirtschaftet werden. „Auch an der Kardinal-Graf-Galen-Straße greifen Bürger zu Hacke und Schüppe“, berichtet Frau Dickel. „Im November werden wir hier den Rosenhang vergrößern.“