Moers. Der Wahlerfolg für die AfD in Moers und Umland ist bitter. Der Ausgang der Wahl muss die anderen Parteien alarmieren. Ein Kommentar.
Als Anfang des Jahres auch die Menschen in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn auf die Straße gingen, um gegen Rechtsextremismus, krude Weltbilder und menschenverachtende Deportationspläne zu demonstrieren, da waren das Veranstaltungen mit Gänsehaut-Faktor. Es wirkte wie ein Aufbruch, ein kollektives Nein an Brandstifter und Hetzer. Ein Eindruck, den das Ergebnis der Europawahl 2024 nicht halten kann. Am Morgen nach der Wahl macht sich Katerstimmung breit.
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Mehr als 14 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Moers und Neukirchen-Vluyn haben ihr Kreuzchen bei der AfD gesetzt, in Kamp-Lintfort waren es sogar mehr als 17 Prozent. Und auch wenn die Wahlergebnisse nicht vergleichbar mit den Spitzenwerten im Osten des Landes sind: Das ist bitter. Und ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die die Werte einer freiheitlichen Demokratie als Privileg erkennen. Ein deutlicher Rechtsruck lässt sich nicht mehr leugnen. Es wirkt unbegreiflich, dass ein Teil der Gesellschaft in der Rechtsaußen-Partei die Lösung sieht. Ebenso unleugbar ist allerdings: Es gibt eine Vielzahl an Problemen, die eine dringende Lösung benötigen.
Europawahl 2024 in Moers und Umland: Klatsche für die Ampel-Parteien
Die Wahlergebnisse sind eine Klatsche für die Ampel-Parteien. Eine Europawahl fängt auch immer das aktuelle politische Stimmungsbild im eigenen Land ein. Der Ausgang der Wahl muss daher zwingend von allen demokratischen Parteien als Weckruf verstanden werden. Ein großer Teil der Bevölkerung ist offensichtlich unzufrieden mit der Politik. Unstimmigkeiten in Koalitionen, katastrophal kommunizierte Gesetze, die den Bürgern teuer zu stehen kommen: Das verunsichert und macht wütend. Und treibt so manchen gar in eine Verzweiflung. Nur: Die AfD wird diese Probleme nicht lösen. Aber sie hat es geschafft, die Verzweifelten für sich zu gewinnen.
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Es wird Zeit, dass die demokratischen Parteien sich zusammenraufen und das machen, wofür sie gewählt wurden. Die Uhr tickt: 2025 stehen Kommunal- und Bundestagswahlen an. Bis dahin müssen die Menschen, die mit der Rechtsaußen-Partei sympathisieren, wieder abgeholt werden. Moers ist auch weiterhin bunt – aber leider ein bisschen brauner als zuvor.