Moers. Moers Marketing sieht sich durch den Moerser Frühling bestätigt: Verkaufsoffene Sonntage täten einer Stadt gut. So geht die Diskussion weiter.

Die Diskussionen um einen dritten verkaufsoffenen Sonntag können weitergehen. Am vergangenen Wochenende war die Moerser Innenstadt mächtig voll. Der Moerser Frühling hat etliche Besucherinnen und Besucher in die City gelockt. Laut Moers Marketing zählte die Passantenfrequenzmessung an der Steinstraße am vergangenen Sonntag, 7. April, rund 35.000 Kontakte. Zum Vergleich: An normalen Sonntagen sind es rund 4000.

„Der Moerser Frühling war aus unserer Sicht ein voller Erfolg“, heißt es somit auch auf Nachfrage der Redaktion von Moers Marketing. Und weiter: „Der immense Zulauf an Besucherinnen und Besuchern vom ganzen Niederrhein und auch aus der Grenzregion Niederlande sowie die rege Teilnahme der Geschäftstreibenden in der Moerser City haben wieder gezeigt, dass Veranstaltungen dieser Art auf große Nachfrage stoßen.“

Auf Facebook wird über verkaufsoffene Sonntage in Moers diskutiert

Es hat am Sonntag viele Angebote auf Plätzen und Straßen gegeben. Zudem hatten die Geschäfte geöffnet – was schon am Veranstaltungstag zu unterschiedlichen Reaktionen bei Besuchern geführt hat. Und auch im Nachgang ist auf Facebook viel über die Sinnhaftigkeit diskutiert worden.

„Voll heißt ja auch nicht viel Umsatz für die Geschäfte“, heißt es beispielsweise von einer Nutzerin. Man könne in der Woche einkaufen gehen, sagt eine andere Nutzerin. „Braucht man verkaufsoffene Sonntage ... Nein! Aber sie sind eine Bereicherung für die Geschäfte und die Gastronomie, und man sollte es jedem Unternehmer freistellen, sonntags zu öffnen, oder eben nicht“, heißt es in der Kommentarspalte von einem anderen Nutzer.

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In anderen europäischen Ländern sei es gang und gäbe, dass „der Sonntag offen ist. Warum auch nicht in Deutschland? Mehr Personal einstellen, damit niemand zu kurz kommt, fertig“, schreibt ein Befürworter der Sonntags-Öffnung. „Warum entscheidet die Politik und nicht die Händler? Warum fahren zigtausend Deutsche an Sonn- und Feiertagen in die Niederlande?“, fragt eine andere Nutzerin in der Gruppe. Und an anderer Stelle wird vermerkt, dass schließlich auch in anderen Branchen an Wochenenden gearbeitet wird. Dafür bekämen die Mitarbeitenden eben in der Woche einen freien Tag.

Wir wollen das eine tun, ohne das andere zu lassen.
MoersMarketing zu verschiedenen Aktionen.

Keine Frage: Das Thema polarisiert. Die Debatte hatte sich an einem Vorstoß von Moers Marketing entzündet, im Dezember einen dritten verkaufsoffenen Sonntag anzubieten, der flankierend zur Veranstaltung „Magisches Moers“ zur Weihnachtsmarktzeit für weitere Frequenz in der Innenstadt sorgen sollte. Im Stadtrat hatte sich mit einer Stimme mehr die denkbar knappste Mehrheit gegen den dritten verkaufsoffenen Sonntag ausgesprochen. Das wiederum löste in weiten Teilen der Händlerschaft Unmut aus. Die Händler begannen, Unterschriften gegen die Ablehnung zu sammeln. Die Petition läuft noch bis zum 30. April.

MoersMarketing möchte einen Mix in Moers

Moers Marketing sieht sich durch den Moerser Frühling im Streben um den Dezember-Termin bestätigt. „Viele teilnehmende Geschäfte haben das Stadtfest genutzt, um auf ihre Angebote aufmerksam zu machen und die Stadtfestbesucher:innen als Kund:innen zu gewinnen – nicht nur für das einmalige Kauf- oder Genusserlebnis“, frohlockt Moers Marketing. Und weiter heißt es auf Nachfrage: „Aus der teilnehmenden Händlerschaft und Gastronomie haben uns ausschließlich positive Rückmeldungen zum Moerser Frühling erreicht.“

Dass Stadtfeste mit verkaufsoffenem Sonntag nicht als alleinige Maßnahme zur Stärkung der Geschäftstreibenden in der City angesehen werden können, sei vollkommen klar. Daher befürworten die Stadtmarketing-Experten von der Kirchstraße einen Maßnahmenmix aus „unterjährigen, fortlaufenden Marketingaktivitäten in Verbindung mit punktuellen Aktionen, wie Großveranstaltungen mit verkaufsoffenen Sonntagen“, die einen direkten Einfluss auf die Umsätze, aber vor allem auf die Sichtbarkeit der Geschäftstreibenden hätten. „Wir wollen das eine tun, ohne das andere zu lassen.“