Neukirchen-Vluyn. Während man sich in Moers nicht mal auf drei verkaufsoffene Sonntage einigen mag, stehen in der Nachbarstadt gleich vier zur Wahl. Die Termine.

In Neukirchen-Vluyn sind für dieses Jahr vier verkaufsoffene Sonntage geplant. Zwei sollen im Stadtteil Vluyn stattfinden und zwei im Stadtteil Neukirchen. Das geht aus einer städtischen Vorlage hervor, über die im März zunächst der Hauptausschuss und final der Stadtrat entscheiden sollen.

Sofern die örtliche Politik das Go gibt, könnten Einkaufswillige schon am Sonntag, 5. Mai, in Vluyn shoppen gehen. An jenem Wochenende findet der traditionelle Vluyner Mai auf dem Vluyner Platz und entlang der Niederrheinallee statt. Mit Blick auf die Erfahrungen in den Vorjahren geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die traditionelle Veranstaltung bis zu 8000 Besucherinnen und Besucher in die Stadt lockt. Schon rund einen Monat später, am 9. Juni, könnten sich zum zweiten Mal in diesem Jahr die Türen des Handels an einem Sonntag öffnen. Für jenen Tag ist das Gewerbeparkfest Neukirchen-Nord terminiert, folglich sollen an dem Sonntag die Geschäfte im Stadtteil Neukirchen öffnen können. Immerhin bis zu 6000 Gäste werden zu diesem Anlass erwartet.

Die Stadt Neukrichen-Vluyn rechnet mit vielen Besuchern

Für Sonntag, 7. Juli, hoffen die Neukirchen-Vluyner auf eine gute Beteiligung beim Niederrheinischen Radwandertag. Denn: Die Radlerinnen und Radler kommen auch in diesem Jahr durch Neukirchen. Aus Erfahrungen schätzt man in Neukirchen-Vluyn, dass mit etwa 1200 Besucherinnen und Besuchern zu rechnen ist. Mit deutlich mehr, nämlich 8000 Besucherinnen und Besuchern, rechnet die Stadt beim traditionellen Martinsmarkt im November auf dem Kirch- und Schulplatz im Herzen Vluyns. Der 3. November ist Termin Nummer vier für einen verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr. Die Öffnungszeiten werden jeweils mit 13 bis 18 Uhr angegeben.

Für die Stadt und den Handel sind die verkaufsoffenen Sonntage ein Gewinn.
Ralf Köpke, Bürgermeister

„Bei allen vier Veranstaltungen handelt es sich um öffentliche Stadt- bzw. Themenfeste, die Besuchende aus Neukirchen-Vluyn und dem Umland ansprechen. Alle Veranstaltungen dienen im Rahmen des Stadtmarketing-Prozesses auch der Belebung des Einzelhandels im Sinne eines zusätzlichen Besuchsanlasses“, heißt es dazu seitens der Stadt. „Für die Stadt und den Handel sind die verkaufsoffenen Sonntage ein Gewinn“, unterstreicht Bürgermeister Ralf Köpke. Er spricht zudem von positiven Rückmeldungen aus den vergangenen Jahren.

Die Politik in Neukirchen-Vluyn muss noch zustimmen

Sollte die örtliche Politik dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen, hätte die rund 28.000-Einwohner-Stadt ihrer Nachbarstadt Moers (rund 106.200 Einwohner) gleich zwei verkaufsoffene Sonntage voraus. In der Grafenstadt hatte die Politik unlängst einen dritten verkaufsoffenen Sonntag abgelehnt. Flankierend zu „Magisches Moers“ sollte den Geschäften die Möglichkeit gegeben werden zu öffnen. „Wir gehen damit anscheinend anders um als die Politik in Moers“, sagt dazu Bürgermeister Ralf Köpke mit einem Schmunzeln. Gleichwohl: Ganz ohne Diskussion ist die Angelegenheit in der Vergangenheit auch in Neukirchen-Vluyn nicht über die Bühne gegangen. Im vergangenen Jahr mochte sich die SPD-Fraktion nicht dazu durchringen, den Daten zuzustimmen. 2023 standen drei Sonntage zur Diskussion, das Gewerbeparkfest findet nur alle zwei Jahre statt.

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Für die aktuelle Beschlusslage liegen diverse Stellungnahmen vor. Die Evangelische Kirchengemeinde verkündet, sie habe keine Einwände. Auch die IHK winkt die Termine durch. „Wir begrüßen die Pläne sehr, weil die Innenstadt und damit auch die Gastronomie belebt wird“, heißt es vom Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein. „In diesen wirtschaftlich leider immer noch schwierigen Zeiten für den Einzelhandel gehen wir davon aus, dass die Sonntagsöffnungen in Neukirchen-Vluyn dazu beitragen werden, den Einzelhandel zu stärken und positive Impulse zu setzen“, heißt es in einem Schreiben des Handelsverbandes NRW/Niederrhein. Allein der Niederrheinische Radwandertag wird noch mit einem Fragezeichen versehen. Hier verweist der Verband auf Bedenken aus dem vergangenen Jahr, inwiefern die sogenannte Anlass-Veranstaltung prägend für den Sonntag sei. Seinerzeit lagen keine Erfahrungswerte vor. Das ist ist beim aktuellen Vorstoß anders.

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