Moers. In Moers sollen 2024 und 2025 an drei statt zwei Sonntagen die Geschäfte öffnen dürfen. Was hinter der Idee vom „Magischen Moers“ steckt.
Bekommt die Moerser Innenstadt bald einen verkaufsoffenen Sonntag mehr? Darüber spricht der Hauptauschuss in seiner kommenden Sitzung am 7. Februar. Hintergrund ist ein Antrag von Moers Marketing. Dieser fordert, dass neben den traditionellen verkaufsoffenen Sonntagen zum „Moerser Frühling“ (in diesem Jahr am 7. April) und zum „Moerser Herbst“ (6. Oktober) die Geschäfte auch am 15. Dezember öffnen können. Was steckt hinter dem Konzept „Magisches Moers“?
Damit Geschäfte an einem Sonntag überhaupt öffnen können, müssen strenge Regeln befolgt werden. Maßgebend ist das Ladenöffnungsgesetz für NRW. Dieses besagt unter anderem, dass „Verkaufsstellen an jährlich höchstens acht nicht unmittelbar aufeinanderfolgenden Sonn- oder Feiertagen im öffentlichen Interesse ab 13 Uhr bis zur Dauer von fünf Stunden geöffnet“ sein können, heißt es in der Vorlage. Ein „öffentliches Interesse“ sei gegeben, wenn die Sonntagsöffnung im Zusammenhang mit Festen, Märken und Veranstaltungen steht, der Stärkung des Einzelhandels dient, den Standort belebt oder die überörtliche Sichtbarkeit fördert.
Verkaufsoffener Sonntag in Moers: Veranstaltungen locken viele Besucher
„Die Veranstaltungen Moerser Frühling sowie Moerser Herbst finden seit Jahren im Innenstadtbereich statt. Insoweit handelt es sich bereits um eine traditionelle Großveranstaltung. Es wird mit einem hohen Zustrom auch auswärtiger Besucher nach Moers gerechnet“, heißt es in der Vorlage. Mit größeren Besucherströmen rechnet Moers Marketing auch im Dezember, wenn in der Innenstadt der Weihnachtsmarkt läuft.
„Bei dem Konzept ‚Magisches Moers‘ zielen wir darauf ab, den Moerser Weihnachtsmarkt und die magische Stimmung über die Grenzen des Kastellplatzes hinaus in die Innenstadt zu verbreiten. Wir möchten das Shoppen der Weihnachtsgeschenke und den Besuch des Weihnachtsmarktes an diesem Wochenende zu einem besonderen Erlebnis machen“, argumentiert Moers Marketing. „Für den Einzelhandel und auch die Gastronomiebetriebe kann somit eine Erhöhung der Besucherfrequenz erzielt werden.“
„Magisches Moers“: Diverse Aktionen in der Fußgängerzone geplant
Auf Straßen, Plätzen und in Gassen soll es an dem Tag unterschiedliche Aktionen geben. Neben Live-Musik und Comedy seien auch Aktionen speziell für Kinder sowie Aktionskunst geplant. „Dabei sollen die jeweiligen Aktionen nicht auf einer festen Bühne und einem fixen Standort dargeboten werden, sondern sich als Walk Acts über einen längeren Zeitraum in der gesamten Innenstadt präsentieren. Das Besondere dabei ist, dass die Gäste der Innenstadt im Vorfeld nie genau wissen, welcher Act sie wo überraschen wird.“
Zuvor hat Moers Marketing 2022 und 2023 Frequenzmessungen durchführen lassen. Sie sollten ergründen, ob der Besucherstrom an Sonntagen bei Veranstaltungen und Co. zunimmt. Gemessen wurde der Besucherstrom im Bereich der Steinstraße, zwischen Neuer Wall und Neumarkt. Die Messung erfasste am 2. Oktober 2022 zum Moerser Herbst 36.405 Besucherinnen und Besucher, eine Woche später waren es 4242. Ein gleicher Unterschied zeigte sich beim Moerser Frühling im April 2023: 31.606 Besuchende, einen Sonntag später waren es 4269. „Vor diesem Hintergrund kann festgestellt werden, dass die jeweiligen Veranstaltungen zweifelsfrei den erheblichen Besucherstrom auslösen.“
Das sieht die Gewerkschaft Verdi anders, die Bedenken zu dem Vorhaben geäußert hat. So ist sie überzeugt, dass die Messungen nicht darlegen würden, dass ein erhöhtes Besucheraufkommen im Zusammenhang mit den Veranstaltungen stehe.
Der Hauptausschuss befasst sich mit der Vorlage in seiner öffentlichen Sitzung am 7. Februar. Die Entscheidung fällt der Rat der Stadt Moers am 15. Februar.
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