Moers. „Nicht zufrieden“: Manche Händler des Moerser Weihnachtsmarktes klagen über einen schlechten Umsatz. Warum es bei einigen umso besser läuft.
Es ist kurz nach 12 Uhr am Mittag. Einige Händler ziehen noch die Rollläden an den kleinen Büdchen auf dem Weihnachtsmarkt in Moers hoch und machen ihre Stände bereit, an denen Kunden nun bis zum Abend unter anderem Reibekuchen, Crêpes und Glühwein genießen können. Doch nicht nur das: Buden mit Deko, Selbstgemachtem oder aber auch -gestricktem sind auf dem Markt am Kastellplatz zu finden.
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Eine der mehr als 60 Ausstellerinnen und Aussteller ist Tina. Sie verkauft an ihrem Stand „Wichtel-Welt“ die kleinen Kobolde als weihnachtliche Deko. „Essen und Trinken geht immer, so ein Stand wie dieser hier ist aber immer der letzte im Rädchen“, klagt Tina. Sie sei dieses Jahr mit dem Umsatz „noch nicht zufrieden“ und ergänzt: „Letztes Jahr lief der Verkauf deutlich besser. Die Leute halten ihr Geld zusammen.“
Moerser Weihnachtsmarkthändlerin über Umsatz: „Händler können nicht zufrieden sein“
Ein paar Stände weiter steht Namensvetterin Tina an ihrem Marktstand und verkauft Mützen, Handschuhe und dicke Socken. Auch sie beschreibt ein verändertes Einkaufsverhalten der Weihnachtsmarktbesucher und erklärt zum diesjährigen Umsatz: „Es könnte natürlich immer besser sein. Aber bei dem Wetter derzeit ist das eine einzige Katastrophe.“ Wenn es so weitergehe, „dann können die Händler nicht zufrieden sein“, schätzt sie. Seit über 10 Jahren gehört der Stand bereits zum festen Bestandteil des Moerser Weihnachtsmarktes: „Damals war es noch ein wunderschöner Weihnachtsmarkt“, erklärt sie.
Dass das historische Riesenrad und die Bühne in diesem Jahr fehlen und sonst mehr Gäste angelockt haben, empfindet auch eine Verkäuferin eines Bonbonstandes so. Sie möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen, berichtet aber aus ihren Erfahrungen: „Vor zwei Jahren mussten wir an den Wochenenden hier noch zu zweit stehen, um den Andrang zu bewältigen. Mittlerweile schafft man das locker alleine.“
Wetter als Grund für schlechten Umsatz bei den Moerser Weihnachtsmarkthändlern
Das sieht Regina von der Fisch Factory by Lars Mehrholz anders: In der Woche könnte der Umsatz besser sein. Gerade aber am Wochenende kämen viele Menschen, um am Stand Backfisch zu essen. „Die Leute gucken auch gar nicht auf den Preis. Da fragen sie gar nicht nach. Eine Familie mit zwei Kindern hat am Wochenende 38 Euro bei mir gelassen“, erklärt sie. Dass der Kundenansturm in den vergangenen Tagen gering geblieben ist, liege derzeit aber auch an dem schlechten Wetter, schätzt Regina: „Da haben wir ja leider keinen Einfluss drauf.“
In diesem Jahr habe es in den vergangenen Wochen der Weihnachtsmarktlaufzeit öfter geregnet als in den Jahren zuvor, weiß Dirk Aberfeld, Inhaber von Aberfelds Winterdorf, zu berichten. Der Standbesitzer ist bereits zum 46. Mal auf dem Weihnachtsmarkt am Kastellplatz dabei, betreibt neben einem Essens- auch einen Getränkestand. Einen Vergleich des Umsatzes vom vergangenen zu diesem Jahr wolle er noch nicht ziehen, betont aber: „Wenn es trocken ist, sind immer Besucher da.“
Inhaber vom Moerser Mandelhaus mit Umsatz „zufrieden“
Gleiches berichtet auch Mario Weber vom Moerser Mandelhaus, an dem Kunden unter anderem gebrannte Mandeln und Schokofrüchte bekommen. Auch er sei „zufrieden“ mit dem Umsatz. Tina vom Wichtel-Stand hofft am Ende der diesjährigen Weihnachtsmarktlaufzeit, am 22. Dezember, doch noch eine positive Bilanz ziehen können: „Ich hoffe, es kommt noch, denn gerade ist es bei mir echt extrem ruhiger als noch in den vergangenen Jahren.“