Kamp-Lintfort. Während Anwohner auf der Ebertstraße gerne Tempo 30 hätten, kommt es jetzt auf der Franzstraße. Auch andere Straßen könnten zur 30er-Zone werden.

Anwohner auf der Ebertstraße hätten es gerne, die Anwohner auf der Franzstraße bekommen es: Zwischen Moerser Straße und Ebertstraße wird auf der Franzstraße künftig eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Neben Sportverein und künftig zwei Kitas sei dieser Straßenabschnitt durchgängig bewohnt, die Franzstraße zudem Bestandteil des Schulweges zur Ebertschule, heißt es dazu unter anderem in einer Begründung der Stadt.

Die Diskussion um mehr Tempo-30-Zonen oder Tempo-30-Schilder läuft in Kamp-Lintfort schon länger. „Viele Anfragen kommen von Anwohnern“, sagt Dezernent Martin Notthoff. „Und wir wollen natürlich auch möglichst viel Ruhe in Wohnbezirken.“ Seit dem Frühjahr gilt auf einem Abschnitt der Friedrich-Heinrich-Allee aus Lärmschutzgründen Tempo 30, weitere Abschnitte zwischen Hochschulparkplatz und Quartiersparkplatz könnten laut Stadt folgen. Erst kürzlich forderten Anwohner der Ebertstraße, dort durchgängig Tempo 30 einzuführen, weil es hier Probleme mit Rasern gebe.

„Wir sehen hier keine Notwendigkeit“, sagt hingegen Notthoff. Die Ebertstraße sei eine Durchgangsstraße mit viel Verkehr. Mit einer Tempo-30-Regelung könne das zu Problemen führen, zum Beispiel zu Verkehrsstaus. Und: „Die Autofahrer würden es nicht akzeptieren“, prognostiziert der Dezernent. Die Entscheidung, auf der Franzstraße eine Tempo-30-Zone einzurichten, ist laut Stadt auch in Absprache mit der Polizei entschieden worden. Die Ebertstraße ist nach Auskunft der Polizei hingegen kein Einsatzschwerpunkt in Sachen Lärm oder Sicherheitsrisiken.

Eyller Straße: Schild versetzen

In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag hakte Franz-Josef Hüls (CDU) noch einmal nach. Für Tempo-30-Zonen gebe es generell Vorgaben, wenn etwa Schulen oder Kitas an einer Straße liegen, erklärte Notthoff. Darüber hinaus könne natürlich auch die Stadt Zonen einrichten, wo sie es für sinnvoll halte. „Es bleiben in Kamp-Lintfort nicht mehr so viele Straßen übrig, wo man 50 oder 70 fahren kann“, sagte Notthoff. „Wir haben aber sicher noch andere Bezirke, wo wir darüber nachdenken.“

Hüls sieht weiteren Handlungsbedarf an der Eyller Straße in Höhe des Wandelweges, wo es über die Straße zum Kloster Kamp geht. Hier wäre sinnvoll, das wegen der Ein- und Ausfahrt zur Feuerwache aufgestellte Tempo-30-Schild einfach 30 Meter zu versetzen, um Spaziergänger und Wandernde bei der Querung besser zu schützen. Das, so Notthoff, gestalte sich komplizierter, weil die Eyller Straße in Verantwortung des Landesbetriebs Straßen NRW liege. Die Eyller Straße sei diesbezüglich „generell ein Flickenteppich“, so Notthoff, aber: „Auch 30 Meter sind hier mit Straßen NRW abzustimmen.“ Er sagte zu, den Sachverhalt zu prüfen.