Neukirchen-Vluyn. Bobbycars, Planschbecken, pinke Kopfhörer: Die Camping-Szene beim DOA ist vor allem eins - bunt. Welche Kuriositäten unsere Reporterin entdeckte.
Heavymetal, Haldenluft und Headbang in helllichten Höhen – passt das zusammen? Einen Beweis dafür, dass die drei Komponenten eine perfekte Mischung bilden, liefert das aktuell laufende 21. Dong-Open-Air-Festival (DOA) auf der Halde Norddeutschland. „Call of the Mountain“ heißt das diesjährige Motto, das tausende Metalfans zu über 25 Bands aus acht Ländern auf die Haldenspitze ruft.
Schon am ersten Festivaltag ist der Parkplatz am Haldenfuß gefüllt. Kennzeichen aus Belgien, Cuxhaven, Frankfurt, München und den Niederlanden sind zu sehen. Viele haben ihren Kofferraum beladen. Klar, denn für das dreitägige Festival auf der Haldenspitze braucht man neben Zelten, Schlafsäcken und Co. viel Proviant. Mit dem Bollerwagen und großen Rucksäcken auf dem Rücken erklimmen die Metalfans zu Fuß die 102 Meter hohe Haldenspitze oder lassen sich per Shuttle hochfahren. Oben angekommen belohnt die wackeren Rocker nebst Haldenausblick ein angenehmer Wind, der die oft langen Haarmähnen hochfliegen lässt.
Die Haldenfläche unweit der Bühne ist mit Zelten gesäumt. Wer sich den Zelten nähert, wird freundlich empfangen und entdeckt manche Kuriosität. Planschbecken und Wäscheständer, auf denen nebst typisch tiefschwarzen Metal-Bandshirts Hawaiihemden leuchten, findet man ebenso bei einigen gut ausgerüsteten Campern wie Bobbycars mit Heavy-Metal-Logo, auf denen die Kinder herumdüsen.
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„Es ist total entspannt hier“, sagten Ben, Sheriff, Sven und Konrad am Donnerstag. „Wir haben uns am Dienstag bei einem Kumpel in Duisburg-Rheinhausen getroffen und sind zu Fuß und mit Bollerwagen hergekommen“, sagte der 34-jährige Ben aus Koblenz, geschmückt mit etlichen Festivalbändern am Arm.
Erfrischung gefällig? „Bier und Sprite gibt’s als Morgengetränk, dazu Sushi“, witzelte die Gruppe, die sich „Krieger des Gerstensaftes“ taufte. Natürlich gab’s auch alkoholfreies Nahrhaftes: Vegetarische und vegane Snacks, Burger, Döner, Pizza, Pommes, Wraps, das Festivalbier und kostenloses Trinkwasser mundeten den vier Jungs. Gut genießen ließ sich etwa auf der Luftmatratze, die mit Wolldecken und in Badelatschen der Platznehmenden zur Sitzoase umfunktioniert wurde.
Neben Ben und seinen Freunden reisten auch Nachwuchs-Metalfans an. Die zehn Monate junge Lynn war mit Band-Shirt und pinken Kopfhörern perfekt ausgerüstet und hatte sichtlich Freude. „Auf dem DOA lernt man nette Leute kennen. Gemeinschaft macht’s“, sagte Lynns Mutter, die Duisburgerin Kim, die als kleinen Wunsch eine schnellere Kontrolle der Eintrittsbändchen hatte.
Die geduldig Wartenden wurden am Donnerstag von insgesamt acht Bands belohnt. Eröffnet hat das DOA die Deathcoreband „Call of Charon“ mit einprägsamen Gitarrenriffs, einer weiblichen und männlichen Frontstimme.
Für den späteren Abend stehen die Schweizer „Eluveitie“ und die niederländische Band „Epica“ auf dem Programm. Am Freitag geht es im Line-Up mit damn!escape ab 11.30 Uhr musikalisch weiter.