Neukirchen-Vluyn. Sonst Lehrer, in den Ferien DOA-Helfer: Andreas Neugebauer ist einer von rund 200 Helfern. Wir haben einige getroffen. Das sind ihre Geschichten.
Das 21. Dong Open Air (DOA) steht vor der Türe. Am Donnerstag beginnt das Metalfestival, bei dem rund 4000 bis 5000 Besucherinnen und Besucher auf der Halde Norddeutschland in der Dong erwartet werden. Motto: Call of the Mountain. 28 Bands aus acht Nationen werden an den drei Tagen auf dem Dongberg auftreten.
Bereits seit Tagen wird auf dem Gipfel der Halde kräftig gearbeitet, damit pünktlich zum Festivalstart alles fertig ist. Backstage, Bühnenaufbau, Beleuchtung, Gastronomie, Parkplatzeinweisung und mehr – die Vielfalt der Aufgaben ist groß.
Damit während der Veranstaltungstage alles reibungslos ablaufen kann, haben bereits vor dem Festivalbeginn mehr als 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit angepackt; insgesamt sollen bis zum Samstag bis zu 200 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler am Start sein, sagen die Veranstalter.
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Die NRZ hat am Mittwoch mit einigen ehrenamtlichen Helfenden gesprochen und erfragt, was ihre Motivation für das ehrenamtliche Engagement ist, was ihnen beim DOA besonders gefällt und warum sie hierfür gerne die 102 Meter hohe Halde erklimmen.
Michael Homann (43) ist für das DOA-Festival aus Bonn nach Neukirchen-Vluyn angereist. Er schätzt besonders die gute Stimmung in der DOA-Crew und die vielfältigen Aufgaben als Ehrenamtlicher: „Das DOA kenne ich sehr gut. Ich war schon 2004 hier und merke mir den alljährlichen Festivaltermin immer vor. Das Schöne ist, dass man hier viele Leute kennenlernt. Als Helfer gibt es keine festgelegte Tagesaufgabe, sondern man packt dort an, wo Hilfe benötigt wird“, sagt er.
Und weiter: „ Heute stand zum Beispiel schon das Aufstellen der Zäune an, damit das Gelände gesichert ist. Gerade helfe ich dabei, die gut zehn Meter hohen Außenpfosten links und rechts vom Festivaleingang mit dem DOA-Logo zu verkleiden und sie zu beleuchten. Ich schraube die Lampen zusammen und gebe sie an die Helfer weiter, die sie oben anbringen. Mit dieser tollen Crew macht der Aufbau viel Spaß und man freut sich aufs Ergebnis.“
Aus Moers kam Familie Burkhardt zum Dong Open Air. Tanja (33) und Marcel (35) Burkhardt und ihre beiden Kinder, Sohn Yoric (4) und die bald einjährige Tochter Ilva, bilden eine echte DOA-Familie.
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Zu ihren Aufgaben bei der Festivalvorbereitung gehört unter anderem die Sicherung der Wasserversorgung, die Papa Marcel als Installateur- und Heizungsbaumeister sehr gerne erledigt: „Wir sind seit 2005 auf dem DOA. Damals noch als Gäste, waren wir schnell von der schönen, friedlichen Stimmung, der Musik, immer neuen Bands auf der Bühne und dem 360-Grad-Ausblick auf der Halde begeistert. Seit gut sieben Jahren helfen wir selbst als Ehrenamtliche mit“, erzählen die beiden.
„Unsere Tochter war schon in Mamas Bauch DOA-Besucherin. Zu den Helferaufgaben gehört alles mögliche, zum Beispiel Bauzäune aufstellen, Besorgungsfahrten und die Wasserversorgung sichern. Jede hilft hier jedem. Die DOA-Crew ist wie eine kleine Familie und man verabredet sich auch außerhalb des Festivals. Dieses Jahr freuen wir uns auf die Band ‚Hämatom‘, das wird richtig gut.“ (LW)
Das Funkgerät der drei folgenden Crewmitglieder piepte stetig, so beliebt ist die Hilfe des Trios. Chris Nellesen (30) aus Kevelaer, Fabrice Look (27) aus Rheinberg-Millingen und Christoph Koczelnik (41) aus Viersen sind ein eingespieltes Team.
Christoph ist seit über zwölf Jahren Teil der Crew, Chris ist seit vier Jahren dabei und Fabrice packt beim Dong Open Air seit 2014 ehrenamtlich an. Handwerklich geschickt, helfen sie gerne mit – trotz warmer Temperaturen. Am Mittwoch erzählen sie: „Wir kümmern uns gerade um die Außenbeleuchtung und darum, dass im Backstage und an den Gastronomieständen überall Strom vorhanden ist. Auch die Duschcamps und für die Camper müssen angeschlossen werden. Den Kabelsalat überblicken wir gut und sortieren ihn.“
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Und weiter heißt es vom Trio: „Getauft wurden wir schon scherzhaft als ‚Thunder-Crew‘, weil wir für den guten Donner, eben Strom, sorgen. Das Schöne ist, dass beim DOA langjährige Freundschaften entstehen und man sich immer wieder freut, bekannte Gesichter auf der Halde wiederzusehen und zusammen die Musik zu genießen.“ (LW)
Andreas Neugebauer tauscht in den Ferien seine Schultasche gegen Hammer, Nägel und Schraubenzieher ein. Der 45-Jährige ist eigentlich Lehrer an der Anne-Frank-Gesamtschule in Moers. Aber in diesen Tagen ist er einer der vielen fleißigen freiwilligen Helfer auf der Halde.
Er sei über seine Schüler dazu gekommen, sagt er und grinst ein wenig verschmitzt: „Die Schüler sind Schuld.“ Vor zehn Jahren ist er das erste Mal hier oben gewesen, nachdem ihn Schüler gefragt hatten, ob er das DOA kenne. „Ich bin ein Metal-Fan, definitiv“, unterstreicht er. Bis 2015 war er nur als regelmäßiger Besucher beim Festival. „Dann bekam ich eine E-Mail von einem meiner Ex-Schüler, dass hier noch Helfer gesucht werden“, erzählt er weiter. Also ist Andreas Neugebauer 2016 spontan vorbeigekommen – und geblieben, möchte man sagen. Seitdem gehört er zur ehrenamtlichen Mannschaft.
Seine Aufgaben? „Thekenaufbau, Kabel und Bierbänke schleppen, viel Kleinkram im Lager und für den Backstage-Bereich.“ Und nach dem Wind die Zäune wieder aufstellen. Einkaufen. Neugebauer: „Es gibt hier immer was zu tun.“ (sovo)