Herne. . Hilfsbereite Herner: Zur Finanzierung weiterer Typisierungen hat dieGaststätte „Wendekreis“ jetzt ein Benefiz-Dartturnier veranstaltet.

Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat die dramatische Situation von Harald M. in der Stadt ausgelöst. Der 54-Jährige ist an Leukämie erkrankt und sucht dringend einen Stammzellen-Spender. Bereits Mitte Juni hatten über 600 Herner bei einer Typisierungsaktion an der Zeche Pluto mitgemacht, 15 000 Euro an Geldspenden waren darüber hinaus zusammen gekommen. Am Samstag startete die Gastwirtschaft „Wendekreis“ eine Benefiz-Aktion mit einem Dartturnier. Mit dem Erlös – 600 Euro kamen zusammen – soll Typisierungswilligen geholfen werden, die sich die 50-Euro-Kostenbeitrag nicht leisten können.

Harald M. ist inzwischen nach einer Chemo-Therapie sehr geschwächt und liegt im Krankenhaus, hat schon viel Gewicht verloren. Seine Frau und seine beiden Kinder kämpfen für den Herner Techniker, rufen die Bürger zu Typisierungsaktionen auf. 89 Freiwillige kamen zu einer Aktion mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

Großartiges Engagement

Dirk M. (49), der Bruder des Blutkrebs-Erkrankten, freut sich jetzt vor allem über das großartige Engagement der Wirtin des „Wendekreises“: „Toll, dass sie uns mit der Aktion unterstützt.“ Gudrun Wroblewski wiederum dankt allen Sponsoren aus der Herner Geschäftswelt für Tombola-Spenden sowie Brötchen und Currywurst, damit Dart-Spieler und Gäste den Samstagabend nicht mit knurrendem Magen verbringen mussten.

„Allein 100 Sachpreise für die Tombola habe ich bekommen“, berichtet die 59-jährige Wirtin der Kneipe, die es seit über 100 Jahren gibt und die sie 1997 übernahm. Seit 1999 beweist sie in regelmäßigen Abständen soziales Engagement, hilft immer wieder Menschen, die es nicht so gut haben, mit Aktionen im „Wendekreis“.

„Ich habe es selbst in meinem Leben nicht leicht gehabt“, erzählt Gudrun Wroblewski. „Ich bin in einem Heim groß geworden, habe später einen schweren Autounfall gehabt, mich aber trotzdem wieder ins Leben zurückgekämpft.“ Auch ihre Gäste seien oftmals von Schicksalsschlägen getroffen, von Armut. „Wir haben viele Hartz-Vier-Empfänger hier“, sagt die Wirtin und ergänzt: „Man kann für kein Geld der Welt ein Leben kaufen, aber ich wünsche mir, dass das jetzt klappt und ein Spender für Harald M. gefunden wird.“