Herne. Fünf Illustratoren geben sich am Freitag erstmals dem „Bilderrausch“ hin. Die Regeln sind dem Poetry Slam abgeguckt. In den Flottmann-Hallen in Herne beweisen die Künstler ihre Kreativität live vor Publikum. Die Zuschauer können dann entscheiden, welcher Künstler die meisten Punkte bekommt.
Moderator Torsten Sträter - bekannter Poetry Slammer und Autor aus Waltrop - und die Zuschauer stellen dabei die Kandidaten vor künstlerische Herausforderungen. Keiner weiß vorab genau, was auf ihn oder sie zukommt. Flottmann-Programmkoordinator Christian Strüder hat das Format mit Bianca Nowak entwickelt. Die 19-Jährige leistet momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Kultur in den Flottmann-Hallen ab. Angelehnt an einen „Kunst Slam“, den Bianca Nowak im letzten Jahr gesehen hatte, konzipierte sie mit Strüder den „Bilderrausch“.
Um den Wettstreit der Illustratoren auch für die Zuschauer spannend zu machen, sollte ein Moderator durch den Abend führen. Torsten Sträter, selbst vielfach auf der Flottmann-Bühne zu sehen und 2013 Teilnehmer des Wettbewerbs „Tegtmeiers Erben“, sagte zu. Er wird zwischendurch auch kleine Texte lesen - zu einem sollen sich die Illustratoren als Krönung des Abends etwas einfallen lassen. Vorher zeichnen sie sich so langsam warm, wie Christian Strüder verrät. Von der Illustration einfacher Begriffe steigern sie sich langsam hin zu mehr Komplexität. Gearbeitet wird an Flip Charts mit farbigen Textmarkern.
Nachwuchskünstler und gestandene Profis
Die an der Herner Premiere beteiligten Kunst-Slammer sind zum Teil noch künstlerischer Nachwuchs, teilweise aber auch schon gestandene Profis in den Vierzigern. Malin Neumann ist mit 19 Jahren die Jüngste. Sie kommt aus Castrop-Rauxel und absolviert zurzeit ein Praktikum in einer Medienagentur in Köln. Annika Nimz, geboren 1988 in Herne, studiert das Fach Illustration an der Ruhrakademie Schwerte. Sie hat bei der Europäischen Jugendkunst-Ausstellung 2010 und 2012 einen Sonderpreis erhalten. Ebenfalls aus Herne, aber heute in Münster lebend, ist Christina Rademacher-Ponten. Sie „zeichnet für Geld. Alles. Sogar Müllverbrennungsanlagen“, wie es heißt.
Oliver Hilbring ist Grafiker und Cartoonist. Seine ersten Zeichnungen erschienen 1992 im Marabo-Magazin. Nach einer Pause zeichnet der Bochumer seit 2009 wieder, u.a. für die Sportzeitung Reviersport, für Sky und das Rookie Magazin. Artur Fast, ebenfalls aus Bochum, kam aus Kasachstan mit vier Jahren nach Deutschland und „tobt sich freiberuflich auf der kreativen Wiese des Illustrator-Daseins aus“, u.a. als Livepainter mit Laptop, Grafiktablet und Beamer. Fast arbeitet außerdem als Konzeptkünstler für Computerspielefirmen.