Wanne-Eickel. . Das Brustzentrum im St. Anna-Hospital in Wanne-Eickel wurde nun von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Dafür mussten sich alle Ärzte zertifizieren lassen. Ebenfalls wichtig: die Operationstechniken und die Behandlung der Patientinnen. Das Brustzentrum wird regelmäßig ausgezeichnet.

Nach der Zertifizierung auf Landesebene und nach ISO, der Internationalen Organisation für Normung, ist das Brustzentrum im St. Anna-Hospital nun auch nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert worden, die noch weiter gehende Kriterien zur Beurteilung heranzieht.

„Wir sind sehr stolz darauf“, sagt Chefarzt Dr. H. Yavuz Ergönenç, „das war ein ganzes Stück Arbeit, das wir dafür leisten mussten.“ So müssten sich für das DKG-Siegel zum Beispiel die Operateure speziell zertifizieren lassen. In die Bewertung flößen aber auch Aspekte wie das palliativmedizinische Konzept, das persönliche Engagement des gesamten Teams und die Gestaltung der Räume ein.

Netzwerk für Patientinnen

Ebenfalls spielen die eingesetzten Operationstechniken eine Rolle. Zu 80 Prozent könne heute brusterhaltend operiert werden. Häufig werden die Eingriffe mit einer Bestrahlung kombiniert. Dabei, so Dr. Ergönenç, werde jedoch keine Bestrahlung mehr bei der Operation selbst vorgenommen, wie es in den vergangenen Jahren gemacht worden sei. Statt dessen werde bei der Operation ein Katheter gelegt, durch den zwei, drei Tage später gezielt bestrahlt werde. Der Vorteil für die Patientin: Zu diesem Zeitpunkt liegen schon die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchung des Tumors vor, so dass die Bestrahlung genau darauf abgestimmt werden kann. Auch umliegendes Gewebe werde durch dieses Verfahren geschont.

Wichtig sei bei der Beurteilung durch die DKG auch die begleitende Behandlung, die den Patientinnen angeboten wird - von der Onkologie über die Strahlentherapie bis zur Physiotherapie und der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten. „Eine Patientin braucht sich nicht mühsam alles selbst zusammenzusuchen, sondern bekommt alles aus einer Hand“, sagt Pressesprecherin Daniela Lobin. Die DKG schaue sich auch speziell die Ergebniskontrolle an, die sich nicht nur auf den Zeitpunkt der Entlassung aus dem Krankenhaus beziehe, sondern auch darüber hinaus, zum Beispiel durch Rücksprache mit den behandelnden niedergelassenen Ärzten.

Seit 2005 regelmäßig zertifiziert worden

Das Brustzentrum im St. Anna-Hospital ist vom Land NRW seit 2005 regelmäßig zertifiziert worden, die Zertifizierung durch die DKG ist für drei Jahre gültig. „Wir prüfen unsere Qualität aber auch jedes Jahr durch interne Audits“, sagt Dr. Ergönenç. Für die Patientinnen habe dies alles den Vorteil, dass sich die Arbeit des Brustzentrums ständig verbessere und sie sich auf einen hohen Standard bei der Behandlung verlassen könnten.