Herne/Bochum. . Ein Familienvater aus Herne gesteht beim Prozessauftakt in Bochum, dass er seine 38 Jahre alte Ehefrau erstochen hat. Vier Wochen später war die Leiche der neunfachen Mutter in einem Abrisshaus gefunden worden. Seine Frau habe ihn “zur Weißglut getrieben“, so der Angeklagte.
Es war ein grausiger Anblick: Vor sieben Monaten fanden Kinder in einem Abrisshaus in Herne eine verpackte Frauenleiche. Der 37-jährige Angeklagte gab nun zu, seine Ehefrau mit einem Messer getötet zu haben. "Sie hat mich zur Weißglut gereizt", ließ der Mann seinen Verteidiger Siegmund Benecken am Montag vor dem Bochumer Schwurgericht erklären. "Da habe ich blind zugestochen." Das Messer hatte sich direkt ins Herz gebohrt. Auslöser soll ein Beziehungsstreit gewesen sein.
In der Nacht zum 21. September 2012 hatte es nach Schilderung des Angeklagten Streit gegeben. Seine Frau habe ihn damit konfrontiert, dass sie einen Geliebten habe und ihn nur geheiratet habe, um finanziell abgesichert zu sein. "Sie hat einfach nicht locker gelassen", hieß es in der verlesenen Erklärung. "Als sie dann auch noch gesagt hat, dass sie mich noch nie geliebt hat, ist mir eine Sicherung durchgebrannt."
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Es sei kein Blut geflossen
In den folgenden Sekunden sei alles wie automatisch abgelaufen. Seine Ehefrau habe überhaupt nicht geschrien. Sie sei nach hinten gekippt und auf dem Boden der Küche sitzen geblieben. Es sei nicht einmal Blut geflossen. Nur das Messer habe noch in der Brust gesteckt. Die Leiche habe er anschließend in Müllsäcke gepackt und quer durch die Stadt zu einem leerstehenden Haus gefahren.
Die Staatsanwaltschaft hat den Familienvater wegen Mordes angeklagt. Im ehelichen Haushalt lebten zuletzt noch sieben Kinder, davon fünf gemeinsame. Sie wurden zusammen in einer Wohngruppe untergebracht. Zwei Kinder aus einer früheren Beziehung des Opfers waren bereits ausgezogen. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Ende Mai zu rechnen. (dpa)