Herne. . Sandra Sturmeit plant einen Kalender für 2014 mit Hilfe des so genannten Crowdfunding. Dafür sammelt die 30-jährige Hernerin nun Unterstützung im Internet. Ein Gewinn soll in die Aktion „Lichtblicke“ fließen.

Geduldig klebt sie Stein für Stein auf das schwarze glänzende Kleid, Sandra Sturmeit mag es eben auffällig. Latex darf es gerne sein, jedenfalls dann, wenn sie ausgeht. Latex – damit verbinden die meisten doch etwas Schlüpfriges? „Das ist ja das Problem, deshalb möchte ich das Material aus der Schmuddelecke rausbringen.“ Und zwar mit einem Kalender: 13 Fotos sollen geschossen werden, für das Jahr 2014, natürlich in Gummigarderobe. Realisiert werden soll er mit dem Titel: „Latex mal anders“ über so genanntes Crowdfunding („Schwarmfinanzierung“), eine noch neue Form, Massen für ein Projekt zu mobilisieren.

Und das funktioniert so: Derzeit stellt Sturmeit ihr Projekt auf dem Internetportal „Startnext“ vor. Hier zeigt sie Bilder von sich in hautengen Fummeln. „Die Fans müssen entscheiden“, ob das Projekt gut ist“, erklärt die Hernerin, die sich nach dem Fachabi für die Arbeit als Altenpflegerin entschied. Wenn das Model nicht vor der Kamera posiert, kümmert sie sich um ältere Menschen. Dennoch bleibt der 30-Jährigen Zeit für das neue Projekt, auch wenn es anstrengend werden dürfte.

Geld geht auf Treuhandkonto

Mindestens 75 Zustimmungen im Internet sollen für den Kalender erzielt werden. Zwar müssen die Nutzer ihre E-Mail-Adresse und ein Kennwort angeben. Doch Sturmeit betont: „Niemand geht eine Verpflichtung ein.“ Sollten genug Stimmen zusammenkommen, gehe es in die Finanzierungsphase. Jeder könne selbst entscheiden, welche Summe er spenden mag. Das Geld gehe auf ein Treuhandkonto. Erst wenn 7500 Euro zusammenkämen, könne das Shooting beginnen. Wenn nicht, erhält jeder seine Spende zurück. „Ich kriege das Geld ja gar nicht erst in die Finger, es liegt auf dem Konto.“ Der Gewinn, und das ist wohl noch das Besondere an dem Projekt, geht komplett an „Lichtblicke“, eine Aktion, die sich seit 14 Jahren um Kinder in NRW kümmert, die unverschuldet in Not geraten sind.

Und was hat Sandra Sturmeit von alledem, außer einer Menge Arbeit, schließlich will sie das komplette Projekt mit einer doch überschaubaren Summe finanzieren? „Ich freue mich auf 13 tolle Shootings.“ Models, Visagisten, Fotografen, Videotechniker und auch Grafiker hat sie längst für ihre Sache zusammengetrommelt. Ebenso weiß sie, an welchen „Locations“ sie die Fotoproduktion machen möchte. In der Nähe von Hamburg, in einem Haus, in dem alles auf dem Kopf steht, oder halt inmitten der Industriekultur, wie etwa der Zeche Zollverein.

Ob es klappt, weiß sie noch nicht. „Meist wollen Herren über 60, die in einem Stiftungsrat sitzen, nicht, dass wir unsere Bilder an solchen Orten schießen“, weiß sie aus Erfahrung. Ach Mensch, warum denn nicht? Ist doch für eine gute Sache.

Zum Hintergrund: Sollte es mit dem Projekt „Latex mal anders“ wirklich klappen, sei noch gesagt, das jeder Spender zusätzlich Präsente erhält.

Ab einem Betrag in Höhe von zehn Euro gibt es ein Foto des Kalenders gratis.

Ab einem Betrag in Höhe von 35 Euro „gleich den ganzen Kalender zusätzlich“, sagt Sandra Sturmeit.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.startnet.de/latex-fashion.