Herne. . Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach besuchte die Herner Konditorei Wiacker - und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Einen der bittersten Momente als Bundestagsabgeordnete erlebte Ingrid Fischbach, als sie sich jüngst der Fraktionsräson beugen und dem Betreuungsgeld zustimmen musste. Das definitiv süßeste Erlebnis ihrer Laufbahn hatte sie dagegen bei einem Besuch in ihrem Wahlkreis: Fischbach stattete der Herner Konditorei Wiacker einen Besuch ab – und kam für zwei Stunden aus dem Staunen nicht heraus.
Es sieht aus wie ein Feingebäck, ist ein Feingebäck, doch für die Herstellung dieses „Flammenden Tannenbaums“ gelten besondere Regeln. „Der Nougat muss zwei bis drei Millimeter von der Kante entfernt sein, damit sich keine Blasen bilden“, erklärt Konditormeister Frank Wiacker in der Backstube.
Süßes für 60 Feinkostgeschäfte
Und auch diese Information lässt Ingrid Fischbach ungläubig den Kopf schütteln: Sieben Arbeitsschritte seien für die Herstellung des Tannenbaums nötig. Wie für alle Wiacker-Leckereien gelte: „Verwendet werden nur die besten Zutaten.“ Und: „Alles Handarbeit!“
Beeindruckt zeigt sich die Abgeordnete auch über „harte“ Fakten: Seit 2002 hat sich Wiacker von 28 auf 75 Mitarbeiter vergrößert. Neben dem Stammhaus gibt es drei weitere Filialen in Dortmund (2) und Recklinghausen. Der Name Wiacker ist aber auch bundesweit (und darüber hinaus) ein Begriff: 60 Feinkostgeschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhalten Süßes „made in Herne“.
Doch auch für eine Konditorei gibt es bittere Momente. Zum Beispiel: wenn mal wieder ein Knöllchen hinterm Scheibenwischer eines Firmenwagens klemmt. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Frank Wiacker. Deshalb lasse es sich bei der Auslieferung von Waren auch nicht vermeiden, dass Firmenautos den Weg frei machen und in der Fußgängerzone abgestellt werden müssten. Eine Auslagerung der Produktion steht nicht zur Debatte: „Wir haben allein in den vergangenen fünf Jahren sehr viel investiert“, betont Frank Wiacker. Die Lösung liegt vor bzw. hinter der Haustür: der C & A-Parkplatz, den die Wiackers gerne für die Anlieferung und Parkplätze mieten würden. Das Problem: Die Eigentumsverhältnisse seien sehr kompliziert.
Markenzeichen ist und bleibt das Erdbeertörtchen
Zurück zu den süßen Momenten des (Wiacker-)Lebens: Trotz flammender Tannenbäume, Champagner-Sahne-Torten oder Whiskey-Trüffel-Pralinen – Markenzeichen ist und bleibt das Erdbeertörtchen. „Die gehen in Herne am besten“, weiß Frank Wiacker. Das gilt auch für Ingrid Fischbach. Für Süßes lasse sie alle Hauptspeisen dieser Welt stehen, bekennt sie. Das freut wiederum den Gastgeber: „Sie sind mir sehr sympathisch“, lacht er.