Herne. Das Dutzend ist voll: Am Freitag findet auf dem Boulevard das 12. Nightlight-Dinner statt, am Tag darauf folgt das Open-Air-Konzert am Robert-Brauner-Platz. Die Veranstalter hoffen, mit dem City-Fest am Wochenende Tausende von Besuchern in die Herner Innenstadt locken zu können.
Das glorreiche Dutzend ist komplett: Am Freitag (24.) geht das Nightlight-Dinner in die zwölfte Runde. Ab 19 Uhr heißt es wieder speisen und Spaß haben an der längsten Tafel im Ruhrgebiet.
3000 Besucher passen an die 390 Biertische und -bänke, die sich über 750 Meter vom Robert-Brauner-Platz bis zum Platz vor dem City-Center ziehen - allerdings mit Lücken dazwischen, denn irgendwo muss für die Musik auch noch Platz sein. Wer also unbedingt einen Sitzplatz auf dem Boulevard ergattern will, sollte nicht zu spät kommen: Erfahrungsgemäß sichern sich die ersten Gäste Tisch und Bank schon ab 19.30 Uhr. „Es ist aber auch möglich, sich einige Stühle und Tische mitzubringen und aufzustellen“, sagt Claudia Stipp vom städtischen Kulturbüro, die das Nightlight-Dinner und das anschließende City-Fest am Samstag organisiert.
Verpflegung mitzubringen ist möglich
Und auch die Verpflegung kann in einem Picknickkorb von zu Hause mitgebracht werden. Wer dazu weder Zeit noch Lust hat, braucht trotzdem nicht hungrig und durstig wieder von dannen zu ziehen: 14 Herner Vereine, Verbände und Organisationen beköstigen an ihren Ständen die Besucher - mit Lachsbrötchen, Reibekuchen, Suppe aus der Gulaschkanone und vielem mehr. Internationale Spezialitäten servieren Migrantenorganisationen, die im vergangenen Jahr wegen des Ramadan nicht dabei sein konnten. Die Herner Tagungsstätten- und Gastronomiegesellschaft verzichtet erstmals völlig auf das Angebot von Schweinefleisch: „Wir möchten niemanden ausschließen“, sagt TGG-Chef Hans-Ulrich van Dillen.
Acht Bühnen verteilen sich über die 750 Meter lange Strecke. Die großen Bühnen stehen auf dem Vorplatz des City-Centers und auf dem Robert-Brauner-Platz. Dazwischen verteilt sind sechs weitere Kleinkunstbühnen. Auf dem Boulevard unterwegs sind außerdem als „Walk-Act“ die „Stadtmusikanten“, „Basso Doble“, „Die Lottchen“ und „Knäcke“, die die Besucher mit Musik, Comedy und Straßentheater unterhalten. Zur Institution gehört außerdem Dieter Sebastian, der seine Drehorgel zugunsten von Hernes Partnerstadt Belgorod spielt.
Jetzt muss nur noch, hofft Peter Weber inständig, das Wetter mitspielen, nachdem das Nightlight-Dinner im vergangenen Jahr fast völlig baden gegangenen ist. „Aber die Aussichten“, so der Leiter des Fachbereichs Kultur, „sind gar nicht schlecht, es sind Temperaturen um 25 Grad angesagt.“
Damit der Boulevard wenigstens optisch Wärme ausstrahlt, werden die Lampen wieder mit orangefarbenen, transparenten Hülsen verkleidet. Ebenso sind die Tische orange eingedeckt. Die Werkstatt für Behinderte steuert außerdem Tischdeko bei: 210 kleine Kräutersträußchen, die die Besucher mitnehmen können.
Open-Air-Konzert am Samstag auf dem Boulevard
Auf das Nightlight-Dinner folgt am Samstag das Open-Air-Konzert auf dem Boulevard. „Nachdem das Nightlight-Dinner aus dem ehemaligen Boulevardfest herausgelöst wurde, hatten wir die Chance, auch den Samstag zu bespielen“, sagt Kulturamtchef Peter Weber. Auf der Bühne am Robert-Brauner-Platz gibt es deshalb ab 14 Uhr jede Menge Musik.
Mit einer Mischung aus Country, Oldie und Rock’n’Roll legen „The String Riders“ als Erste los. Die Fünf legen Wert darauf, ihr Publikum in Bewegung zu bringen - mitschnipsen, -wippen und -tanzen ist deshalb ausdrücklich erwünscht.
Um 16 Uhr geben sie das Mikrofon an Radio Herne 90.8 ab. Martin Land und Oliver Grabowski wollen mit kompetenten Gesprächspartnern eine Stunde lang über die Frage „Förderung von Spitzen- oder Breitensport?“ diskutieren. Nach den olympischen Spielen, bei denen deutsche Teilnehmer verschiedener Disziplinen schlicht baden gingen und die „Zielvorgaben“ weit verfehlten, hat dieses Thema zusätzliche Brisanz gewonnen.
„Bluesky“ unterrichten eigentlich an der Musikschule
Ab 17 Uhr stehen dann „Bluesky“ auf der Bühne. Die fünf Herren kommen Ihnen bekannt vor? Stimmt. Sie unterrichten alle seit einer gefühlten Ewigkeit an der Herner Musikschule, haben aber trotzdem den Spaß am selber Musik machen nicht verloren und eine Bluesband gegründet. Also: viel Spaß mit Joe Doll (Gesang, Bluesharp), Heinrich Altemeier (E-Gitarre), Ludwig Bollinger (E-Gitarre), Christian Ribbe (Bass) und Martin Siehoff (Drums).
Den Schlusspunkt setzen die „Komm’ Mit Mann!s“ zwischen 20 und 22 Uhr. Gegründet 1992, heizt die Kultband inzwischen seit 20 Jahren mit 60-er Jahre Soul vom Feinster ein. Sie sind nicht nur gemeinsam mit Größen wie den Temptations und James Brown aufgetreten, sondern haben im Laufe der Jahre auch ihren ganz einen Stil entwickelt. Dazu gehören schweißtreibende Grooves und fulminante Chöre ebenso wie Shows, die die Soul-Ära der 60-er mit Stars wie Wilson Pickett, Otis Reddings und Aretha Franklin wieder auferstehen lassen. Ihren Namen leitet die Truppe übrigens von Alan Parkers Kult-Film „The Commitments“ ab.
Nightlight-Dinner