Herne. . 35 neue Pädagogen treten nächste Woche ihren Dienst in Herne an. In der Akademie Mont-Ceniswurden sie nun vereidigt. Dabei gab es Ratschläge der Bezirksregierung.

Im Zeichen des Wandels stand die Zeremonie um die Vereidigung der rund 102 frischen Lehrer, die in der nächsten Woche mit dem Beginn des Schuljahrs 2012/2013 in den Bochumer und Herner Schulen ihren Beruf antreten. Darunter zählten sowohl Erst- als auch Seiteneinsteiger, die als gleichwertige Lehrer vereidigt oder förmlich verpflichtet wurden. Insgesamt 35 von ihnen unterstützen nun die Kollegien der Herner Schulen. Neben dem Bochumer Stadtrat Michael Townsend und der Herner Bürgermeisterin Birgit Klemczak gehörten Mitglieder des Bochumer und des Herner Schulamtes sowie der Bezirksregierung Arnsberg zu den Gästen in der Akademie Mont-Cenis.

Grußworte der Bürgermeisterin

Zu Beginn der Veranstaltung standen die Grußworte der Bürgermeisterin Klemczak, der Schulamtsdirektorin Anette Panhans und Christian Salomons, selbst ehemaliger Lehrer und Leiter der Abteilung für Schule, Kultur und Sport der Bezirksregierung Arnsberg. Die Ansprachen drehten sich um die verschiedenen Ebenen der Neustrukturierung des Schulsystems. In ihren einführenden Worten wies Bürgermeisterin Klemczak auf die auf Grund der gesellschaftlichen Prozesse entstandene Notwendigkeit einer Anpassung der Schulstruktur hin; besonders die Kooperation des Kollegiums untereinander müsse gestärkt werden, damit sich die Schüler besser zurechtfinden könnten. Anette Panhans betonte ebenfalls die Wichtigkeit der Vernetzung und Kommunikation von Lehrern, Schülern und Eltern.

Christian Salomon gab den Lehrern praktische Ratschläge mit auf den Weg, damit sie ihren Lehrauftrag bestmöglich ausführen können. Gelassenheit und Einfühlungsvermögen sei ebenso wichtig wie das Durchsetzungsvermögen bei den älteren Jahrgängen unter den Kollegen; mit neuen Methoden und Kenntnissen solle das alte Kollegium aufgemischt werden.

Unter den Lehrern selbst, die nach den gleichermaßen mahnenden und ermutigenden Ansprachen ihren Eid ablegten, herrschte lockere Stimmung. Nur wenige machen sich Gedanken über die Umstrukturierungen des Schulsystems. Die verkürzte Schulzeit sorgt jedoch immer noch für Unmut. „Die Schüler haben viel zu wenig Zeit, um viel zu viel Stoff zu lernen“, meint Melissa Salvo, die nun in der Realschule Sodingen lehrt. Und: „Noch haben wir nicht viel von den Änderungen im Schulsystem mitbekommen“. Für Ahmet Atsoy lieferte das Referendariat einen Einblick in die veränderte Situation an den Gymnasien. Die Änderungen im Lehrplan setze die Schüler mehr unter Druck, meint der Bochumer. Auch dies sei für ihn ein Grund gewesen, in einer Gesamtschule zu lehren: „Weniger Stress bedeutet auch eine bessere Arbeitsatmosphäre - so können die Schüler besser lernen und die Lehrer besser lehren.“