Stau. Früher gab es das nicht nur auf der A 43, sondern auch regelmäßig auf dem Kirmesplatz. Wer nicht einmal auf dem Weg zur Wildwasserbahn vor dem großen Glücksspielhaus in der Schlange stand, war kein echter Kirmesgänger. Doch die Menschenschlangen gehören weitgehend der Vergangenheit an.
Staus kamen in den letzten Jahren nur noch vereinzelt und an besonders gut besuchten Tagen auf.
Insgesamt sind die Besucherzahlen der Kirmes über die letzten Jahre stabil: Im letzten Jahr waren es 4,7 Millionen, die übrigen Jahre pendelte sich die Zahl immer um die vier Millionen ein.
Daher muss es einen anderen Grund geben, wieso man schneller und besser durch die Gassen kommt. Der wichtigste Schritt dafür erfolgt schon, bevor der erste Schausteller-Wagen auf dem Platz eintrifft. Die Stadtverwaltung teilt den Kirmesplatz in fünf Reviere ein. Mit diesen Quadranten ist es einfacher, Publikumsmagnete gleichmäßig über das Gelände zu verteilen. Neue spektakuläre Fahrgeschäfte oder klassische Großanlagen wie die Wasserbahn ziehen besonders viele Besucher an, darum werden diese nicht direkt nebeneinander platziert. Solche Entscheidungen ließen sich erst mit den Erfahrungen der vergangenen Jahre machen, darum wird die „Verkehrsführung” auch tendenziell besser.
Ein wichtiger Erfahrungswert: Bei besonders waghalsigen Geräten bleiben viele Besucher stehen und schauen zu, wie es den Wagemutigen in den fliegenden Kapseln ergeht.
Falls es sich doch einmal großflächig staut, können die Schausteller über ihre Mikrofonanlagen Durchsagen geben, etwa „Bitte gehen Sie weiter” oder „Keine Sorge, ist nur ein Stau” oder einfach nur einen lockeren Spruch – damit die Menschen beruhigt sind. Notfalls müssen die Schausteller ihre Fahrgeschäfte anhalten – damit keine Menschen mehr davor stehen bleiben oder damit die aufgestauten Massen über das Fahrgeschäft hinweg laufen können. Letzteres bietet sich insbesondere bei Autoscootern an. Das ist freitags und samstags jeweils am Abend tatsächlich schon vorgekommen. Manchmal wird es sogar exklusiv für die Kirmesgäste: Denn eine weitere Möglichkeit der Staubehebung besteht darin, die Besucher hinter den Kulissen durch kleine Gassen zu führen.
Wer Gedränge vermeiden möchte, sollte Freitag- oder Samstagabend eine Kirmespause machen. Zu dieser Zeit ist es der Erfahrung nach am vollsten. Besonders ungünstig vor allem für Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer.
Wenn wirklich gar nichts mehr vor und zurück geht, können im Bereich der Firma Schwing noch Fluchttore geöffnet werden. Zudem kann die Polizei bestimmte Kirmesgassen sperren, damit der Stau dort „abläuft”. Ähnlich sieht es beim Autoverkehr aus: Wenn sich zu viele Fahrzeuge vor der Kirmes angestaut haben, behält sich die Stadt vor, die Autobahnabfahrten in Crange zu sperren. Diejenigen, die mit dem Auto nur jemanden absetzen wollen, sind in diesem Fall allerdings im Nachteil. Allgemein rät die Kirmesverwaltung dazu, den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen.