Herne. . Das Wanne-Eickeler Comedy-Duo „Der Telök“ begeisterte in den Flottmann-Hallen mit seinem neuen Programm „From Wanne-Eickel with Laugh“.

„Wanne-Eickel, Stadt der Städte“: Der Telök huldigte bei Flottmann zur Melodie der deutschen Nationalhymne in strammer Haltung seine Heimatstadt.

Das Comedy-Urgestein aus Wanne-Eickel ist seit Jahren Stammgast in den Hallen, und so überrascht es keinen, dass sich Witze über Martin Frommes Behinderung wie ein roter Faden durch das neue Programm ziehen. Nur ein Behinderter darf ungestraft öffentlich über sein Handicap lästern, aber Fromme räumt dieses Privileg auch seinem Partner Dirk Sollonsch ein, mit dem er sich auf der Bühne bestens versteht. Das ungleiche Paar setzt sich gekonnt und gern auch kostümiert in Szene, der Lacherfolg ist garantiert, wenn der schmächtige Sollonsch als Tarzan die Bühne betritt, bekleidet nur mit Lendenschurz.

Mit dem nötigen Tempo und stets mit viel Körpereinsatz schlüpfen die beiden in dankbare Paar-Rollen, sind Erzengel und Gottvater, Arbeitsagentur-Agent und Jesus, der „nach langem Abhängen“ nicht mehr vermittelbar ist. Das ist meistens schräg und Blödsinn, aber von der unterhaltsamen Sorte, und es gefällt dem Publikum gut, das jeden Jux mitmacht.

Manchem Comedian droht in der zweiten Hälfte des Programms die Luft auszugehen, beim Telök ist es gerade umgekehrt. Das Interview mit einem geschwätzigen Journalisten ist köstliche Satire, und eine der schönsten Nummern heben sich die beiden bis zum Ende auf. Diese Zugabe lässt manches Durchschnittliche vergessen: Dem heftigen Schlussapplaus begegnet das Duo mit der entwaffnenden Forderung „Gebt doch Geld“. Prompt fliegen Münzen auf die Bühne. An dieser Spende entzündet sich ein munteres Geplänkel mit den Besuchern, die vergnügt und ungezwungen die Stichworte liefern für eine Debatte über den Wert eines behinderten Künstlers.