Der "Telök" ulkte mal wieder in der Kaue
Der "Telök" war da. Juxte, feixte, gluckste, fuchtelte, alberte, amüsierte in der Kaue. Das Comedy-Duo entführte seine Fans, die Martin Fromme und Dirk Sollonsch aus Herne aus der Hand "fressen", diesmal in den "Garten der Würste". Mal scharf und zwiebelig, dann supersaulecker und deftig - eine unterhaltende Feinkost der eher kräftigen, volksnahen, irdischen Art. Intellekt, geistige Höhenflüge, sanfte Ironie: Das sind nicht unbedingt die Zutaten, mit denen die Altmeister aus dem Pott ihre "paradiesischen" Pointen setzen.
In der Tat, Fromme/Sollonsch gehören längst zum Komiker-Inventar der Region. Der "Telök" brachte schon 1986 die erste Lust-Frust-Witz-Salve unters überraschte Volk. In der Kaue ziehen die Urgesteine des heftigen Humors seit vielen Jahren als Stammgäste die Register.
Fromme hat es inzwischen zu TV-Ehren gebracht ("Para-Comedy"), doch live zusammen mit seinem Langzeitpartner kommt der "Telök" erst richtig zur Geltung: als Mischung aus Blöd-, Un- und Hintersinn. Der absurden deutschen Alltagswelt bauen Fromme, der mit der Verkrüppelung seines linken Arms makabre Scherze treibt, und der schrille Gollonsch eine Bühne - ein groteskes Szenario deutschen Biedermeiers. Der "Garten der Würste" wird beim "Telök" zu einem "Eden des Grauens". Schule, Jugend, Politik, Baby, FKK, Hygiene, Reviernächte (sechs Stunden nachts auf Gladbecker Straßen!), Suff - ein Albtraum der Verwirrung. Wenn das Duo klassische Zitate in den Revierslang übersetzt, sind Lachkrämpfe garantiert. Beispiel: "Schau mir in die Augen, Kleines" heißt "Kuma, Ische!" HJL