Herne. Die Verkehrsbetriebe in Herne kämpfen bereits seit Wochen um die Durchsetzung eines Beförderungsverbotes gegen einer 20-Jährigen. Der junge Herner hatte damals einen Fahrer angegriffen. Rosenmontag ist der Mann nun wieder gewalttätig geworden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn

Erst lieferte er sich ein heftiges Wortgefecht mit dem Fahrer, dann mit einem Fahrgast. Am Ende wurde der 20-Jährige handgreiflich. Mit dem Unterarm, so bestätigt die Polizei entsprechende WAZ-Informationen, schlug der Mann am Rosenmontag gegen 21.20 Uhr in einem Bus der Linie 333 zu. Er traf den Fahrer an Hals und Kopf. Als ein Zeuge eingreifen wollte, entschloss sich der Schläger zur Flucht, sagt Polizeisprecher Volker Schütte. Der 20-Jährige stürmte aus dem Fahrzeug, das am Herner Bahnhof stand, und verschwand.

Die Schwierigkeiten des Nahverkehrsunternehmens Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH (HCR) mit jenem Mann, der sich partout nicht an sein Beförderungsverbot halten will, gehen weiter. Jetzt also wurde er einmal mehr gewalttätig. Wie berichtet, kämpft die HCR bereits seit Wochen um die Durchsetzung des von ihr vor Weihnachten verhängten Verbotes. Der erneute Vorfall von Rosenmontag, so heißt es aus unternehmensnahen Kreisen, habe die Situation verschärft. Die Unruhe der Mitarbeiter, sie werde täglich größer.

Staatsanwaltschaft ermittelt bereits

„Wir schöpfen rechtlich alle Möglichkeiten aus, die uns zur Verfügung stehen”, sagt HCR-Sprecher Dirk Rogalla zur WAZ. Das Problem müsse schnellstmöglich aus der Welt geschaffen werden – „im Interesse unserer Kunden, des Unternehmens und der Fahrer”. Die HCR arbeite an weiteren Schritten, an weiteren Verboten und Verfügungen. „Und wir haben den Mann natürlich wieder angezeigt”, so Rogalla.

Laut Angaben der Polizei handelt es sich um die 16. oder 17. Anzeige. Der Täter sei mit Hilfe von Zeugenaussagen sowie einer Auswertung des Videobandes eindeutig identifiziert worden, so Schütte. „Die Sache reißt einfach nicht ab. Die Bearbeitung des Falles läuft weiter, wir werden wieder die Staatsanwaltschaft in Bochum informieren.”

Dort ist der Fall längst angekommen, wie Oberstaatsanwalt Christian Kuhnert auf WAZ-Anfrage bestätigt. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sie stünden unmittelbar vor dem Abschluss. Die erste Tat sei am 21. Dezember letzten Jahres verzeichnet worden. Alle weiteren Anzeigen würden dem Verfahren hinzugefügt. Sollte der 20-Jährige angeklagt werden, dann wegen Hausfriedensbruchs, Beleidigung und Körperverletzung, so Kuhnert.